Die Begriffe Datenschutz und Datensicherheit werden wirklich gerne in einem Atemzug genannt, obwohl es zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe sind.
Bei Datenschutz dürfte Linux tatsächlich die Nase vorn haben, je nach Einrichtung des Systems.
Ich verwende Linux Mint, weil die Wahl externer Pakete bei mir liegt, während bei vielen anderen Systemen Snap und Flatpak fest ins System integriert sind. Beim Versuch, das bei ZorinOS loszuwerden, hing ich plötzlich komplett ohne GUI auf der Kommandozeile. Das ist zwar auch ganz nett, aber ab und zu möchte man vielleicht doch eine Tabelle in Calc bearbeiten
Für die perfekte Datensicherheit habe ich noch kein Desktop-Betriebssystem gefunden.
Und dass man für die Einrichtung von Windows heutzutage keinen Account braucht, kann ich so auch nicht stehen lassen: Wenn man über IT nicht viel mehr weiß, als dass es Notebooks, PCs und Mobilgeräte gibt und alle einen Schalter haben, womit man sie einschalten kann, so gibt es tatsächlich keine Möglichkeit, die Installation eines neuen Windows 11 ohne Account durchzuführen. Die Anleitungen z.B. bei Deskmodder sind nicht für Anfänger zu empfehlen. (Vor allem, wenn der TE schon Schwierigkeiten hat, einen Live-Stick zu erstellen).
Wie bereits erwähnt, kann man beim Punkt Datensicherheit auch nicht nur die Software betrachten (für welche man auf der Seite des BSI aktuelle Sicherheitslücken in deutscher Sprache nachverfolgen kann).
Seit das UEFI unser geliebtes BIOS ersetzt hat, liest man auch immer wieder von Sicherheitslücken in CPU & Co. Wenn also Dell tatsächlich die längsten Updates für die Hardware anbietet, wäre das für mich für einen Kauf ausschlaggebend.
Wenn man dann Sicherheitslücken in Software möglichst schnell gefixt haben möchte, bleibt wohl nur Arch. Oder das aktuelle Rolling Release von Suse. Nichts davon ist wirklich einsteigerfreundlich, wobei Suse wenigstens noch selbst installiert werden kann.
Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass es auch Enterprise-Varianten von Linux gibt. Beispielsweise von Suse oder RedHat. Darüber wird hier wohl kaum jemand berichten können.
Ansonsten kann ich nur zustimmen: Wirklich sicher ist offline. Das gilt erst recht fürs Banking. Mike Kuketz hat ja vor nicht langer Zeit den Banken auf den Zahn gefühlt…
Fazit: Man kaufe sich Hardware von Dell, verbinde sich NIE mit dem WLAN und ziehe das Ethernet-Kabel, wann immer man nicht zwingend online sein muss. Es sei denn, das Gerät hat einen Hardwareschalter für Flugzeugmodus, das konnte ich jetzt auf die Schnelle aber nicht finden.
Das Betriebssystem ist zweitrangig. In Windoof habe ich die eigene Firewall verwendet, um ungeliebte Verbindungen loszuwerden. Zu Hause verwende ich ein Pi-Hole in einer VM (mit Debian, übrigens, ohne Desktop) für alle Geräte im Netzwerk.
Für unterwegs hilft nur die Verwendung von Software, die nicht nach draußen funkt. Also in erster Linie quelloffene Apps. Der Aurora Store kann auch die Ergebnisse von Exodus anzeigen. Und auch unterwegs muss man nicht ständig online sein. Ob man die Messenger-Nachrichten nun eine halbe Stunde früher oder später liest, ist doch vollkommen egal. Wenn jemand wichtige Infos loswerden will, soll er anrufen und notfalls auf die Quatschbox quatschen.