eine Freundin von mir zieht demnächst um in eine andere Stadt und in ihrer neuen Mietwohnung sind Satellitenschüsseln nicht erlaubt. Wie kann sie dort Fernsehen schauen? Mir ist in diesem Zusammenhang nur DSL/Glasfaser und Kabel-TV bekannt. Da ich seit Anfang der 2000 Jahre keinen Fernseher mehr habe und nur gelegentlich per Browser verschiedene Mediatheken (ARD, ZDF, ARTE, etc.) und YouTube-Inhalte schaue, fehlen mir derzeit die notwendigen Kenntnisse, um meiner Freundin guten Gewissens beratend zur Seite zu stehen. Könnt Ihr mir helfen und mich ein wenig in die richtige Richtung zu schubsen?
Mein erster Schritt war, bei der Telekom unter der folgenden URL eine Verfügbarkeitsprüfung zu starten und zu sehen, welche Tarife es gibt.
Danach habe ich mich fürs Erste entschieden, den DSL Tarif „MagentaZuhause M Regio“ mit 50 Mbit/s zu wählen inkl. MagentaTV Basic 2.0 (Über 180 Sender, davon über 110 öffentlich-rechtliche und private Sender in HD). Im weiteren Dialog heißt der MagentaTV Basic 2.0 dann MagentaTV Flex 2.0. Dazu gehört dann die Premium TV-Box „MagentaTV One (2. Generation)“, welche 169,- Euro kostet. Diese TV-Box basiert auf dem Betriebssystem Android TV der Firma Google LLC und kann bis zu 50 h Film in der Cloud aufzeichen; die Aufnahmen sind auf 90 Tage befristet. Diese Informationen zur TV-Box bereiten mir Bauchschmerzen, denn ich würde gerne eine Hardware empfehlen, die die Privatsphäre respektiert und die die Aufnahmen (sofern erforderlich) z.B. auf einer externen Festplatte ablegt.
An Hand der beiden URLs habe ich versucht, mich etwas aufzuschlauen:
Nutze dsl Hybrid 50/16, damit kann man komfortabel Fernsehen, ideal ist eine Android TV Box - ich selbst nutze Apple TV, am einfachsten wär es das Handy auf den Fernseher zu streamen, mit NewPipe kann man sich die YT Werbung sparen.
Du musst nicht gleich schreien
Ich werfe einfach mal einen DVBT-2-Anschluss in den Raum. Du benötigst einen Receiver, vielleicht hat der Fernseher sogar einen. Die monatliche Kosten betragen etwa 8 €, also durchaus überschaubar. Und da man Antennensignal lauscht, sollte der Datenschutz recht gut sein. https://www.freenet.tv/
Zatto und waipu.tv. Bei beiden Anbietern erhält man erst einmal die typischen TV-Kanäle und kann Sendungen „aufnehmen“. Beide Anbieter haben ab und zu Aktionen, wo sie ein Jahr TV für ca. 50-60 Euro anbieten. Ansonsten musst Du mit Kosten um die 100 bis 120 im Jahr rechnen.
Beide Anbieter haben Apps für die üblichen Streaming-Schächtelchen von Amazon, Google, etc. Oder sie bieten auch eigene an. Die schliesst man an den Fernseher an (meist HDMI) und fertig.
Vom Datenschutz her ist es egal, ob Du Magenta nimmst und die Aufnahmen auf der Magenta-Box speicherst oder waipu.tv und die Aufnahmen in deren „Cloud“ speicherst. Denn wissen tun die Anbieter in beiden Fällen, wann Du den Porno geguckt hast Die Aufnahmen, die in der Magenta-Box gespeichert sind, lassen sich auch nur in Magenta-Boxen ansehen (vielleicht gibt’s Hacks, aber das ist für TV-Aufnahmen einfach zu viel Aufwand).
Die Öffentlichen bieten ebenfalls eigene Apps an (z.B. für Amazon Fire TV). Viele Sendungen gibt’s auch in deren Mediathek im Internet (neuere Actionfilme meist aus Lizenzgründen nicht).
Ich habe: Magenta-TV (noch) als Dauerkunde, Zattoo ausprobiert (1 Jahr) und jetzt waipi.tv (1 Jahr + Hardware für 65,-).
Für den zukünftigen Wohnort „26131 Oldenburg“ gibt es DVB-T2 HD. Es wird eine Außenantenne benötigt. Leider gibt es nur 16 Programme, die empfangen werden können. Das ist wenig, finde ich. Somit würde ich DVB-T2 fallen lassen.
In Frage käme der „Amazon Fire TV Stick“. Leider kann damit nicht anonym fernsehen, denn es wird ein Amazon-Konto benötigt. Das ist für mich ein Nogo! Mir geht das tierisch auf den S*ck, dass ich bzw. meine Freundin sich überall registrieren lassen sollen, um Dienste im Internet nutzen zu können. Bei Foren usw. hab ich damit kein Problem, aber bei Mediatheken und dgl. schon. Also fällt waipu.tv auch raus.
Evtl. gibt es irgendeinen weniger bekannte regionalen Anbieter?
Die sind häufig günstig bzw haben TV vergünstigt oder kostenlos als Zugabe. Wenns dann noch Kabelfernsehen ist, kann man die TV-Boxen auch getrost im Karton lassen.
Wird ziemlich schwierig, einen kostenpflichtigen Dienst ohne Angaben zur Person zu nutzen, oder nicht? Wie stellst du dir das vor, ohne Registrierung?? So funktioniert das nun mal nicht.
Alle Streamingdienste wollen eine Registrierung. Und auch bei MagentaTV weiss die Telekom, welche Pornos Du zuletzt wie lange geguckt hast.
Selbst bei Kabel- oder DVB-Fernsehen kann man sich nicht sicher sein, dass z.B. der Fernseher ein wenig zu smart ist und nach Hause telefoniert.
Alles, was irgendwie IP-basiert ist, muss sich anmelden. Entweder muss man das selber machen oder der Anbieter macht das quasi im Hintergrund für Dich (wie bei MagentaTV, wenn Du das an einem Telekomanschluss benutzt).
Natürlich ist mir klar, dass ich für ein kostenpflichtiges (und damit personalisiertes) Angebot zahle. Das ist nicht der Punkt, der mich ärgert.
Mein Rant bezog sich zum einen auf die öffentlich rechtlichen TV-Anbieter in der Mediathek. ARD drängt mich dazu, mich anzumelden (Konto anlegen und los). ZDF ebenso, damit ich Filme mit FSK 16+ schon vor 22 Uhr sehen kann.
Zum Anderen habe ich es bei waipu so verstanden, dass ich zwar einen Amazon Fire Stick (anonym z.B. bei Expert, Mediamarkt, Saturn) kaufen kann, aber ich sehe dann trotzdem noch keinen Inhalt im Fernsehen. Ist das so? Kann das jemand bestätigen? Zum Dritten nervt mich das ständige nudging, sich über ein personalisiertes Konto bei Internetdiensten anzumelden. Die öffentlich rechtlichen Sender sollten anonym empfangen werden können.
Des weiteren ist überhaupt nicht geplant, den Fernseher ins Internet zu lassen.
Wie funktioniert das eigentlich, wenn ich den Fernseher z.B. an die TV-Box der Telekom hänge. Wie kommt der Inhalt (die +150 Sender) dann in den Fernseher? Nach meiner Vorstellung greift die TV-Box das Signal vom Router per (W)LAN ab und extrahiert die Fernsehprogramme (sehr vereinfacht ausgedrückt).
Smart-TV
Smart-TVs ermöglichen den Zugriff auf Streaming-Dienste, Apps und das Internet direkt über den Fernseher. Diese Bequemlichkeit geht jedoch oft zu Lasten des Datenschutzes, da viele Modelle umfangreiche Nutzerdaten wie Sehgewohnheiten sammeln und an Dritte weitergeben. Alternativ bieten sich datenschutzfreundliche Lösungen wie externe Streaming-Boxen oder die Nutzung eines einfachen Monitors an. Wer dennoch nicht auf einen Smart-TV verzichten möchte, sollte die Datenschutzeinstellungen genau prüfen, alle Tracking-Funktionen konsequent deaktivieren und mit einem netzwerkbasierten Filter wie einem Pi-hole kombinieren. Im Folgenden werden einige alternative Ansätze vorgestellt.
MOD: Hervorhebung durch Nutzer.
Ist die TV-Box „MagentaTV One (2. Generation)“ eine datenschutzfreundliche Lösung?
Ist der „Amazon Fire TV Stick“ eine datenschutzfreundliche Lösung?
Können die beiden zusammen mit einem PiHole betrieben werden?
@LG-G4
Beim Streaming nutzt man das Internet, eine gerichtete Punkt zu Punkt Verbindung, die Streaming Box fragt beim Streaming Anbieter nach Daten, egal ob ein Film, oder Programmvorschau, selbst die App-Oberfläche ist eine Anfrage von Daten. Damit der Anbieter diese beantworten kann, muss er den Empfänger kennen, schon fängt das dilemma mit dem Datenschutz an.
Beim Antennen Fernsehen verteilt der Anbieter das Signal (die Daten) ungerichtet an alle gleichzeitig, ein Broadcast, ohne Rückkanal oder Anmeldung erforderlich.
Für die öffentlich-rechtlichen Sender empfehle ich einen DVB-T2 Receiver mit Aufnahmefunktion und angeschlossener Festplatte. Neben dem Receiver ist dafür nur eine kleine Innen- oder auf dem Land Außenantenne nötig, die der Vermieter nicht verbieten kann.
Private Sender können unter DVB-T2 auch geschaut werden, aber nur mit einer Decoderkarte. Der Zuschauer kann damit keine Werbeblöcke mehr überspringen und Aufnahmen auf anderen Geräten nicht weiterverarbeiten und archivieren.
Sofern der TV und Receiver nicht am Internet hängen ist das komplott anonym selbst mit Dekoderkarte. Internetbasierte TV-Dienste sind dagegen nie anonym. Selbst wenn sie keine Registrierung erfordern (z.B. öffentlich-rechtliche Mediatheken) kann über die IP-Adresse und Geräte-IDs getrackt werden.
Weitere Vorteile von DVB-T2: Im Vergleich zu Satellit und Kabel ist der verwendete HEVC-Codec moderner und besser, im Vergleich zu den meisten Streamingdiensten (außer UHD) ist die Bildqualität sogar deutlich besser. In 1080i Auflösung belegt ein aufgenommener Spielfilm nur ca. 2GB bis 4GB. Mehr zum Thema u.a. in diesem Forumbeitrag:
Du brauchst einen DVB-T2-Receiver, entweder dein Fernseher kann das oder du hast halt einen externen Receiver. Aber irgendetwas muss das Antennensignal verstehen.
Nix anmelden. https://mediathekview.de/download/
Alle ÖR Mediatheken an einem Fleck, durchsuchbar, filterbar, Abos etc.
Das Problem mit den nicht jugendfreien Sendungen bleibt, dann eben DL erst nach 22h. Ich habe das sehr selten.
Gerade habe ich einige Bilder von der Verpackung des Fernsehers bekommen. Ein Triple-Tuner für DVB-T2 HD, DVB-C und DVB-S2 ist eingebaut. Das hilft mir weiter und ich werde die Vorschläge mit DVB-T2 und Außenantenne empfehlen…
Bevor möglicherweise WAF spezifische Schwierigkeiten entstehen möchte ich darauf hinweisen das laut Bedienungsanleitung (PDF) der TV wohl lediglich Wiedergabe von USB beherrscht. D.h. wenn das mit der Aufnahme wichtig sein soll, muss egal wie du dich entscheidest noch etwas externes in Betracht gezogen werden. Sonst müsste man woher auch immer erst was downloaden und mit USB herum jonglieren. Ob das so gut ankommt wage ich zu bezweifeln.