Ich wollte mal in die Runde fragen, wie lange ihr so eure Computer nutzt?
Und vor allem, was das für die Sicherheit bedeutet.
Immer wieder lese ich über die Gefährdung, wenn es keine Sicherheitsupdates mehr gibt.
Was ist, wenn das neueste System nicht mehr auf dem alten Computer läuft? Ist es dann automatisch ein Sicherheitsproblem, oder ist dieses System aufgrund seines Alters eh nicht mehr interessant, oder gerade deshalb?
Ich arbeite noch mit einem MacBook Air und Pro, beide aus dem Jahr 2011, also inzwischen 12 Jahre alt. Beide sind noch gut, aber laufen eben nur noch mit einem alten macOS. Das MacBook Pro auch mit Ubuntu 22.04. Mein iPhone Se ist von 2016 und hat nun gerade seine Kompatibilität zum neuen iOS eingebüßt, - hält aber bestimmt noch 5 Jahre.
Müsste ich es nun aufgrund Sicherheitsbedenken doch demnächst austauschen?
Ich würde sagen es kommt darauf an. Meiner Meinung nach kann man auch einen PC mit Windows XP noch betreiben, nur sollte man darauf achten den nicht mehr ans Internet zu lassen. Bei deinen MacBooks kommt es auch darauf an was du so machst. Wenn du nur Office machst, nur auf Websiten surfst wo du weißt, dass sie sicher sind, dann halte ich es für vertretbar auch so ein Gerät weiter zu betreiben. Bei deinem iPhone würde ich die Grenze ziehen wegen allerhand persönlicher Daten (Telefonnummern, Adressen, Chatnachrichten, usw.), die bei einem Hack entwendet werden können. Wenn du mit dem iPhone bezahlst würde ich es ganz sicher nicht mehr weiter benutzen. Finanzdaten sind sehr kritisch. Die sind für Kriminelle hoch interessant. Wenn du die Bezahlfunktion nutzt solltest du meiner Meinung nach auf ein Gerät umsteigen, dass noch Sicherheitsupdates bekommt. Oder auf Bargeld umsteigen
Vielleicht sehen das die IT-Experten hier im Forum auch anders. Das war nur eine Beurteilung von mir als Laie.
Handhabe ich ähnlich: Desktop-PC’s nutze ich solange, bis sie entweder Schrott sind, oder die Programme, die nutzen möchte, kaum noch laufen. Wobei mir das, seit ich Linux nutze (z.Z MX Linux), nicht passiert ist.
By the way: Privat nutze ich Windows seit dem Supportende für Win 7 schon aus Datenschutzgünden nicht mehr.
Sobald das OS und die verwendeten Programme keine Sicherheitsupdates mehr erhalten — und deswegen per Definition von ausgenutzten Sicherheitslücken betroffen sind — darf ein System nicht mehr betrieben werden. Man gefährdet dadurch sich und andere, indem man sich zum Beispiel unbemerkt einen Trojaner einfängt, der das System zum Teil eines Bot-Netzes macht.
Entweder wechselt man auf ein aktuelles, sicheres OS oder man stellt den Betrieb ein.
Harte Worte.
Konsequent durchgeführt das Ende des digitalen Zeitalters für die hälfte der Menschheit.
Kann man sich wünschen, wird aber Wunschtraum bleiben.
Inwieweit treffen denn die Sicherheitslücken des aktuellen Systems überhaupt auf ein altes zu?
Bei macOS oder iOS kann man zumindest beobachten, das viele aktuelle BugFixes des aktuellen Systems die alten, immer noch mit Updates versorgten Systems, gar nicht betreffen.
Dann wiederum erhält sogar ein iOS 12 von 2018 auf einmal im Jahr 2023 doch noch ein Update. Was stimmt den nun? Ist dieses System per se unsicher? Weshalb dann noch ein Update?
Stimmt. Ubuntu war für mich das einfachste was sofort im Dual Boot lief. Und ich habe gestaunt, wie schnell die Rechner auf einmal waren.
Wie hoch die Sicherheit bei langer Nutzungsdauer ist, hängt ja wohl sehr davon ab, welche Zielgruppe man ist und wie man seine Systeme nutzt.
Bin ich ein Whistleblower ist es doch ganz etwas anderes, als „normaler Nutzer“ der mit einem uralt PC mit lauter Sicherheitslücken in der Firmware seiner Gerätekomponenten hinter einem Router ins Internet geht. Für diesen „Normalfall“, möchte ich doch behaupten, dass wenn mein PC keine Dienste nach außen anbietet, mein OS auf einem aktuellen Stand ist und noch wichtiger mein Browser auf einem aktuellen Stand ist, ich nicht auf alles klicke und mein gesunder Menschenverstand vor dem Bildschirm nicht plötzlich außer Kraft gesetzt wird, man seine Hardware doch sehr sehr lange betreiben kann.
Die Frage bezieht sich in erster Linie auf uralte Hardware mit einem alten macOS Betriebssystem, d.h. die Firmware der Hardwarekomponeten und das OS System an sich ist anfällig. Wenn aber dort noch ein aktueller Browser laufen kann, der Computer selber keine Dienste ins Netz anbietet, würde ich mich bei „normalem“ Surfen noch sicher fühlen.
Außerdem wurde ja aufgezeigt, dass man mit Linux auch noch ein aktuelles OS aufspielen kann.
Blieben dann nur die Sicherheitslücken in der Firmware.
Dieselbe Diskussion taucht hier im Forum ja immer wieder auf, ob man Handys mit vom Hersteller nicht mehr unterstützter Hardware trotzdem mit einem CustomRom noch sicher betreiben kann (wobei hierbei die Philosophie von Grapheneos eindeutig nein ist). Das Ergebnis dieser Diskussionen ist eigentlich immer dasselbe.
Bei hoher persönlicher Gefährdungslage nein.
Bei normaler Nutzung mit einem guten Verständnis möglicher Gefahren und einem gesunden Menschenverstand ja.
Wechsele häufiger, meistens kurz bevor Sachen aus dem Support als Zielplattform herauslaufen. Dann gibt es meist noch einen guten Preis beim Gebrauchtverkauf. So eine kindliche Freude an neuen „Spielzeugen“ kommt da hoch und mehr Leistung/Laufzeit ist auch nicht schlecht
Smartwatch schon öfter gebraucht ein Vorjahresmodell gekauft und das dann nach 1,5-2,5 Jahren wieder verkauft. Das geht bei Apple auch gut bei anderen Geräten, die gebraucht/refurbished zu kaufen und zu verkaufen.
In deinem konkreten Fall: Ich würde das MacBook Air verkaufen und einfach das Pro weiter nutzen (ggf. dann mit Ubuntu für „kritischere“ Sachen). Beim iPhone ist die Frage wie gut die Batterie noch hält. Wenn da ein Austausch fällig wäre: eher verkaufen und ein neueres Gerät refurbished mit neuem Akku erwerben. (Oder auch ab und an bei den großen Elektronikverkäufern schauen ob nicht recht aktuelle Geräte gerade „rausgehauen“ werden. Ab und an ist dann die vorvorletzte Generation neu günstiger zu haben als gebraucht)
Meinem begrenztem Wissen nach, müsste dafür der Browser eine Sicherheitslücke aufweisen, die beim Besuch einer dafür gehackten/präparierten Internetseite ausgenutzt wird. Ist dies nicht der Fall, spielt doch ein anfälliges Betriebssystem keine Rolle. Aber kläre mich auf, welche Möglichkeiten beim Surfen hinter einem Router noch bestehen.
Ich empfehle hier nicht generell unsichere Systeme zu nutzen, sondern bei Bedarf auf die eigene Anwendung zu schauen. Es geht ja darum, welche Risiken es bei so einem System gibt und für was es noch verwenden kann. Der betreffende Rechner muss ja nicht im Netzwerk hängen und muss auch keine Bankgeschäfte darüber tätigen oder sonstige sensible Angelegenheiten auf dem Rechner haben.
Nur mit Firefox und Thunderbird.
Mit Firewall.
Alles ausser IP am Netzwerkadapter deaktiviert.
Alles unnötige deinstalliert oder mit autoruns deaktiviert.
Ohne obiges gehe ich auch mit Windows 10 oder 11 nicht ins Netz. Analoges gilt auch für Android. E
Das wäre auch genau meine Frage:
wenn ich mit dem aktuellsten Browser, Librewolf oder Mullvad z.B., (und nicht gerade Edge o.ä.) halbwegs vernünftig im Netz unterwegs bin, welche Rolle spielt dann noch mein Betriebsystem, welches das aktuellste seiner Version ist, aber halt etwas älter?
Bist Du sicher, dass der Browser keine Bibliothek verwendet, die das OS mitbringt? OpenSSL wäre da ein Kandidat. Wenn die eine ausgenutze Lücke hat, dann hilft auch der aktuelle Browser nichts.
In diesem unrealistischen Fall wird wenig passieren. Aber in der Ausgangsfrage ging es darum, mit MacBook und iPhone zu arbeiten. Der Gedanke, man könne mit einem Computer heute irgendetwas sinnvolles anfangen, ohne ihne jemals mit dem Internet zu verbinden, fällt mir schwer. Wir müssen deswegen hier keine Haarspalterrei betreiben sondern es genügt, wenn wir uns realistische Szenarien anschauen.