Zoom X für eine Selbsthilfegruppe?

Spricht aus Datenschutzgründen etwas dagegen Zoom X für die digitalen Treffen einer Selbsthilfegruppe zu verwenden?

Meiner Meinung Eindeutig Ja. Und ich will mich jetzt nicht auf Glatteis wagen und nix behaupten, aber es gibt genug Gerüchte im Umlauf, daß da aufgezeichnet wird, daß Stimmprofile erstellt werden, daß biometrisch analysiert wird u.v.m. Keine Ahnung ob das wirklich stimmt, aber weil diese Gerüchte auch einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, ist Zoom durchaus geeignet um potenzielle Teilnehmer abzuschrecken, und damit auszuschließen.

Installier doch einen Jitsi-Server! Das ist dann völlig privat.

Danke für die Antwort.

Gerüchte helfen mir leider nicht weiter.

Es soll aufgezeichnet werden von wem? Trotz end zu end Verschlüsselung? Es geht mir um Zoom x.

Wir hatten BBB und Jitsi. Beides lief leider nicht so stabil.

Leider fehlt mir auch fundiertes Detailwissen. Hoffentlich kann dir wer anderer bessere Auskunft geben.

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Und du verbreitest Gerüchte einfach so weiter, ohne Beweise dafür zu haben?

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Ich mahne nur zu allgemeiner Vorsicht. Vor allem im Selbsthilfe (Therapie?) Bereich, wo wahrscheinlich auch höchstpersönliche/intime Informationen ausgetauscht werden.

Und hier die gewünschte Quelle:
https://netzpolitik.org/2022/besserer-datenschutz-alternative-videokonferenz-systeme-muessen-sich-nicht-verstecken/

Und da noch was von unserem Gastgeber:
https://www.kuketz-blog.de/Zoom-uebermittelt-personenbezogene-daten-an-drittanbieter/

Hier etwas offizielles vom (österreichischen) Ministerium.
Auszug:
„…Explizit ausgeschlossen ist die Nutzung, wenn besondere Kategorien personenbezogener Daten verarbeitet werden („sensible Daten“, bspw. Gesundheitsdaten).“
https://www.bmbwf.gv.at/Ministerium/Datenschutz/Zoom.html

Deshalb fragte ich ja speziell nach Zoom x.

Na dann Leute, wer kann @Justine kompetenter helfen?

Auszug aus Leistungsbeschreibung und Preise Zoom X der Telekom:

Für die Nutzung von Zoom X gelten zusätzlich zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Telekom die Nutzungsbedingungen von Zoom (Alle hier genannten Produkt- und Markennamen sind Marken der jeweiligen Eigentümer). Die jeweils aktuellen Zoom Nutzungsbedingungen können auf den Seiten von Zoom (https://zoom.us/de-de/terms.html) eingesehen werden. Zusätzlich sind vom Kunden die Datenschutzbestimmungen von Zoom (https://explore.zoom.us/de/privacy/) zu akzeptieren.

Weiter wurde im Frühjahr 2020 kritisiert, dass die Datenschutzerklärung undeutliche Angaben über den „Verkauf“ von Nutzerdaten an Dritte enthalte. Zoom aktualisierte die Datenschutzerklärung daraufhin und stellte klar, dass keine Nutzerdaten verkauft würden. Dennoch sah im Februar 2021 die Berliner Datenschutzbeauftragte den Datenschutz nicht hinreichend erfüllt.

Zoom erhielt 2023 den Datenschutz-Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Kommunikation , weil das in den USA ansässige Unternehmen dem CLOUD Act, dem PATRIOT Act und dem FISA Act unterliegt und somit „sämtliche Daten von Nicht-US-Bürger.innen an die dortigen Geheimdienste weitergeben muss“, aber dennoch behauptet, DSGVO-konform zu sein. Ferner wurde der Preis „alle[n] Gruppen, insbesondere Menschenrechts- sowie Umwelt- und Klimaorganisationen, die Zoom einsetzen und damit ihre Teilnehmer.innen der Überwachung preisgeben, obwohl es freie und datenschutzfreundliche Alternativen gibt“, verliehen

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zoom_Communications

Auch wenn Zoom X von der Telekom in DE betrieben wird, ist die Softwarestruktur immer noch vom entsprechenden US-Hersteller.
So einer Mischung würde ich persönlich nicht vertrauen.

Inwiefern lief Jitsi & BBB nicht stabil?
Evtl. kannst du mal eine andere DE Instanz testen, siehe:
https://www.privacy-handbuch.de/handbuch_88.htm

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Die Einwände betreffen jeden US-basierten Dienst. Grundsätzlich wurden auf EU-Ebene die Vorraussetzungen für einen DS-konformen Einsatz geschaffen, auch wenn diese fragwürdig sind, zB Safe Harbor II (Angemessenheit, Data Privacy Framework). Man muss es eben begründen - wenn man das überhaupt machen will. Der Einsatz ist also nicht automatisch datenschutzwidrig.

Zitate/Kommentare zu einzelnen Lösung sollten besser aktuell und nicht schon Jahre zurück liegen.

Zu Jitsi: ich habe das einige Male genutzt (als Konferenztool). Es war von kommerziellen betrieben Hostern und stabil, nur ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Open Talk scheint eine Alternative zu sein - kenne ich nicht aus Nutzung.

Auf jeden Fall würde ich eine kommerziell betriebene Lösung bevorzugen und die Installationen nicht selbst betreuen und warten wollen, die Gebühren sind meistens nicht hoch.

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Datenschutzwidrig kann es wohl nicht sein.

Scheinbar sind alle Lösungen, die im Browser laufen eher gefährdet, mal nicht so stabil zu laufen. Hatte vor allem Probleme, wenn ich gleichzeitig mehrere Fenster geöffnet habe - da friert mir bbb immer ein. Bei Jitsi hatte ich oft nicht alle Videos gesehen, sondern nur einige Kacheln. Vielleicht auch vom Hosting abhängig.

Als Verein müssten wir das dann aber entweder eh selbst hosten oder bräuchten einen AV Vertrag.

Habe jetzt noch Alfaview aufm Schirm. Ist für NPO’s auch relativ günstig.
Hat da jemand Erfahrungen?