Hey Leute, ich nutze seit geraumer Zeit das Betriebssystem Linux Mint (aktuell in der Version 21.2) und bin wirklich sehr zufrieden. Als (noch) Laie kam ich von Anfang an super damit zurecht und möchte es im Alltag nicht mehr missen.
Allerdings ist mir bewusst, dass der Ubuntu-Unterbau von Mint nicht gerade der sicherste bzw. stabilste ist. Daher habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut bin auf LMDE gestoßen (aktuell in der Version 6 „Faye“ mit Debian-Unterbau). Für mich als absoluten Mint bzw. Cinnamon-Fan kommt das wie gelegen! Die Kernel-Version von LMDE ist sogar aktueller als die der Ubuntu-Version. Es gibt auf Youtube viele Videos, die bestätigen, dass LMDE super flüssig und stabil läuft. Danke dafür an die Entwickler, die hierbei einen grandiosen Job gemacht haben!
Nun zu meinen Fragen:
Stimmt es, dass LMDE noch in der Beta-Phase ist? Falls ja, ist ein Wechsel trotzdem zu empfehlen? Wie verhält sich das Betriebssystem im Alltag? Habt ihr bereits Erfahrungen damit?
Wie verhält es sich mit der Installation? Ich habe gesehen, dass diese ein kleines bisschen anders ist als beim Standard-Mint. Muss ich SWAP-Partitionen etc. alles selber einstellen?
Wie verhält es sich mit der Treiberaktualisierung? Beim normalen Mint gibt es ja das wunderbare Tool „Treiberverwaltung“, mit der alles automatisch abläuft. Gibt es dieses Tool auch bei LMDE? Falls nicht, wie installiere bzw. aktualisiere ich die Treiber des PCs dann?
Nein. Keine Beta Phase.
Es gibt bei LMDE auch Betas. LMDE 6 ist aber offiziell als Stable released.
Ich meine aber du meinst dass LMDE bei Mint eher wie eine Beta behandelt wird.
Nein, dem ist auch nicht so. LMDE wird seit langer Zeit bei Mint als „Proof of Concept“ geführt. Einfach deswegen weil man ein System in der Hinterhand haben will, wenn Ubuntu mal nicht mehr zu gebrauchen ist (Kann schnell gehen, siehe Snap Diskussion). Dann geht Mint offiziell auf Debian und LMDE wird das Hauptsystem.
Aber wie gesagt, der LMDE Zweig wird offiziell, seriös und ernsthaft als Alltagssystem gepflegt und an das „normale“ Mint angepasst.
Ich verwende LMDE schon länger und will nirgend wo sonst hin. Absolut stabil und Alltagstauglich. Du wirst keinen unterschied zu „normalen“ Mint feststellen. Es sei denn du führst neofetch aus
Ja, das ist anders. LMDE nutzt den Debian INstaller, nicht den Mint Installer.
Das ist frickeliger, aber machbar
SWAP kannst du beim Partionieren angeben dann wird dieser angelegt. Als PArtition, nicht wie bei Bookworm als Swapfile
Welche Treiber? Di kommen über den Kernel.
Oder meinst du spezielle nvidia Treiber Gedöhns?
Bei LMDE hab ich kein „Treiberverwaltung“. Habs aber auch noch nie gebraucht.
Firmware und Codecs sind durch den Bookworm Unterbau mittlerweile in LMDE6 integriert.
Das praktikabelste wäre vermutlich das ganze in einer VM zu installieren, dann siehst du was anders ist und ob alles so läuft wie du dir das vorstellst. Ich würde tatsächlich mal ein paar tage nur damit arbeiten, meiner (!) Erfahrung nach rennt man bei Debian gerne mal in irgendwelche Probleme weil die Pakete zwar stabil aber eben auch gerne mal sehr alt sind.
Ich habe vor über einem Jahr LMDE 5 auf einem ThinkPad installiert. Das Modell kam, glaube ich, Ende 2020 oder Anfang 2021 raus. Benutzt wird der Laptop aber nicht von mir, sondern jemandem, der mit Linux nichts weiter am Hut hat.
Da du jeweils mehrere Fragen in deinen Punkten hast, gebe ich meinen Senf einfach mal so dazu, wie es mir gerade einfällt.
Die Installation läuft eigentlich fast so wie beim normalen Linux Mint ab. Zumindest wäre mir nicht aufgefallen, dass es da große Unterschiede gäbe. Ebenso gibt es die Möglichkeit, die Festplatte automatisch partitionieren zu lassen und wenn ich mich recht entsinne, geht das auch parallel zu Windows. Zumindest läuft das so auf o. g. Laptop.
Je nachdem, wie neu die Hardware ist, muss man eventuell ein paar Pakete nachinstallieren. Bei dem o. g. Laptop funktionierten z. B. die Funktionstasten und die Audiowiedergabe über die Lautsprecher anfangs nicht. Da musste ich etwas recherchieren – da merkte man den Debian-Unterbau. Bei dem gleichen Laptop-Modell mit AMD-CPU lief interessanterweise alles auf Anhieb.
Nachdem die notwendigen Pakete nachinstalliert waren, läuft LMDE auf dem Laptop einwandfrei und auch das Update von LMDE 5 auf 6 hat problemlos geklappt. Einzig die Akkulaufzeit ist etwas schlechter als unter Windows.
Mint in der Ubuntuvariante läuft sehr stabil. Da muss man keine Befürchtungen haben.
Der Wechsel von Linux Mint zu LMDE geht nur über eine Neuinstallation.
Mit LMDE bis du ein wenig näher am System und am Terminal. Es gibt zum Beispiel keine Treiberverwaltung. Wer nicht mit dem TErminal arbeiten möchte, sollte einfach bei Linux Mint bleiben. Laufen tut beides gut.
Man muss das Terminal auch unter LMDE nicht benutzen, weil, wie weiter oben erwähnt wurde, die „Treiberverwaltung“ eigentlich nicht notwendig ist. Updates und Pakete lassen sich genauso wie unter der Standardausgabe mit Ubuntu-Unterbau über grafische Oberflächen installieren.