Umstieg von Mac auf Linux - was mache ich mit meinen Fotos?

Hallo zusammen,

ich habe ein relativ altes MacBook Air von Anfang 2014, das nun seit Neustem nicht mehr mit Updates versorgt wird. Nachdem letztens mein Umstieg von Stock Android auf GrapheneOS so gut funktioniert hat, bin ich jetzt motiviert, meinem MacBook mit Linux nochmal neues Leben einzuhauchen. Ich bin aber eigentlich Anfänger mit Spaß am ausprobieren und bin deshalb auf der Suche nach einer möglichst benutzerfreundlichen Linux-Distribution.

Nun zu meinem Problem: ich habe Linux Mint bereits testweise von einem USB-Stick gebootet und darin ein bisschen herumgeklickt. Bislang hatte ich meine Fotos auf einer externen Festplatte, weil der Speicherplatz des MacBook nicht mehr ausreichend war. Und zwar hatte ich auf der Festplatte die Apple Fotos-Mediathek. Habe ich die angeklickt, haben sich alle Fotos in der Mediathek geöffnet.

Schließe ich die Festplatte nun unter Linux Mint an, wird die Mediathek nicht mehr erkannt. Das macht ja auch Sinn, weil es sich um ein Apple Programm handelt. Nur: wie kann ich auf Linux umsteigen und trotzdem noch Zugriff auf meine Fotos haben? Und das möglichst ohne, dass ich jedes.Foto händisch kopieren muss? Nach Möglichkeit möchte ich ausschließlich Linux auf dem MacBook laufen haben, die Möglichkeit des DualBoot also nicht nutzen, einfach aus Gründen der Einfachheit.

Sicherlich gibt es eine ganz einfache Lösung, eine Startpage-Suche hat aber leider überhaupt nichts zu dem Thema ausgespuckt.

Danke schon mal für die Hilfe und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
gruengelb

Verrate einmal, wie die externe Platte formatiert ist. Ein Linux hat es natürlich am liebsten, wenn dass ein natives Linuxformat ist.
Bei Mint ist dabei „Pix“, das ist ein Wolf im Schafspelz, der Bilder darstellt und auch für kleinere Änderungen gut ist. Es ist allerdings kein Datenbankprogramm. Wer so etwas sucht, der sollte dann Programme wie Shotwell oder Digikam laden und nutzen.
https://wiki.gnome.org/Apps/Shotwell
Ich persönlich nutze Shotwell, die Bilder können da bleiben, wo sie sind. Man muss einmal die Bilder importieren und kann sie anschliessend einfach vertacken und grafisch verschiedenen Ereignissen zuordnen. Das wäre dann das andere Ende der Programme.
Eine Lösung gibt es also bestimmt und es gibt höchstwahrscheinlich noch mehrere verschiedene Programme, die man sich gerne angucken darf.

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Danke für die Rückmeldung!

Die Frage ist für mich nicht so leicht zu beantworten… Ich habe damals, als ich sie in Betrieb genommen habe, irgend etwas so eingestellt, dass sie auf Mac funktioniert, nicht aber unter Windows. Beantwortet das die Frage? Vor dem Hintergrund ist es eigentlich erstaunlich, dass ich bis auf die Fotos alles andere auch unter Linux öffnen konnte…

Das Programm, das du nennst, ist ein Programm, das Fotos darstellt. Es kann aber wahrscheinlich trotzdem nicht auf die Apple-Mediathek auf der Festplatte zugreifen, oder? Müsste ich die Fotos vorher in einem anderen Format speichern?

Viele Grüße,
gruengelb

Hast du es im mac os fotos programm mal mit Ablage->Exportieren probiert?

Sollte hier ja grob das gleiche Problem sein:
https://communities.apple.com/de/thread/254573554?sortBy=best

Welche Endung haben deine Bilder? Ich kenne eigentlich raw und jpg. Damit ist das alles kein Problem. Im Bereich des angebissenen Apfels kenne ich mich garnicht aus, so etwas hatte ich die letzten 60 Jahre nicht.
Apple Mediathek, gibt es dort einzelne Fotodateien oder ist das eine ganze große Datenbank?

@gruengelb
Schau mal im Fesplattendienstprogramm auf dem MacBook nach wie die externe Festplatte formiert ist und auch ob du diese verschlüsselt hast (Stichwort File Vault). Falls die externe Festplatte verschlüsselt ist würde es Sinn machen, die Verschlüsselung zu deaktivieren und dann nach einem passenden Dateisystemtreiber für Linux Mint zu suchen.

Was die Bilder selbst betrifft, so kannst du dir auf dem MacBook diese als einzelne Dateien anzeigen lassen, indem du die Bibliothek suchst und über Rechtsklick gibt es die Option die Inhalte anzeigen zu lassen.

Du könntest auch - falls vorhanden - eine zweite externe Festplatte an das MacBook hängen, mit FAT32 formatieren und dann die Dateien auf diese kopieren.

Hey.

Falls es eine Option für dich ist…
du kannst auch das aktuelle MacOS und vermutlich auch das nächste auf deinem MacBook Air nutzen:
https://dortania.github.io/OpenCore-Legacy-Patcher/

Möchtest du die Fotos exportieren, so würde ich:

  1. Einen Stick/Festplatte in „exFAT“ formatieren
  2. auf (d)einem Mac die Fotomediathek mit einem Rechtsklick öffnen und daraus den Order „Master“ auf den Stick/die Festplatte kopieren
  3. Stick/Festplatte in Linux einbinden
  4. Fotos (und auch Videos) sollten im Ordner „Master“ nun unter Linux zugänglich sein

Grüße =)

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Vermutlich ist die externe Festplatte mit dem Dateisystem HFS oder HFS+ formatiert. Mit hfsprogs sollte darauf der Zugriff möglich sein.

Danke für die vielen Rückmeldungen!

Danke für den Hinweis. Das Format scheint „Mac OS Extended“ zu sein, von einer Verschlüsselung sehe ich nichts:

Bildschirmfoto 2024-01-02 um 22.00.18

Das werde ich als Lösung mal testen. Den Ordner „Master“ finde ich zwar nicht, mit ein bisschen Klicken finde ich aber tatsächlich die einzelnen Foto-Dateien (im jpeg-Format). Im privaten Umfeld wurde mir jetzt noch empfohlen, den Stick nicht in exFAT, sondern in NTFS zu formatieren. Spricht dagegen etwas? Meine Recherche hat ergeben, dass die exFAT-Formatierung eher für den Wechsel zwischen Betriebssystemen geeignet ist, würde ich auf einen ntfs-formatierten Stick nicht von dem Linux-System aus zugreifen können?

Interessant. Gibt es da keinen Haken?

Vielen Dank für die Hilfe!

edit:

Halt - nachdem ich diesen Post fertig geschrieben hatte, habe ich an einer Stelle gefunden, dass mein Mac die Festplatte „HFS+ Volume (Journaled)“ nennt. Wenn die Festplatte laso HFS+ formatiert wäre, bräuchte ich demnach nur „hfsprogs“ (ich nehme an, ein unter Linux erhältliches Programm?) und könnte ohne weiteres auf die Fotos zugreifen?

Entschuldige, der Ordner mit allen unkomprimierten Orignaldateien in der Fotomediathek (über Rechtsklick → „Paketinhalt anzeigen“) heißt (mittlerweile?) „originals“.

Bezüglich des MacOS Patchers sind mir gerade nur Vorteile bekannt:

  • Aktuelleres MacOS
  • Aktuellere Sicherheitspatches
  • zum Teil mehr Funktionen freipatchbar als im Originalzustand (z.B. Sidecar)

Ist halt ein inoffizieller hack - das kann funktionieren, kann aber auch in die Hose gehen. Hatte einen alten imac damit gepatched, das ging so halbwegs (wenn auch seeehr langsam, da noch ohne SSD) bis ein OCLP update irgendwas zerschossen hat und das ganze dann nicht mehr booten konnte.

NTFS ist halt ein Windowsformat, das von Linux gelesen und geschrieben werden kann, das aber nicht vollständig kompatibel mit Linux ist. Ich würde daher das exFAT nehmen.
Du möchtest ja tatsächlich die Bilder zwischen zwei Betriebssystemen austauschen und durch das FAT Format gibt es keine Eigentümer und keine Gruppen und keine Rechte mehr.

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Kann Win auch mit exFat einfach umgehen?

Ja, ist von Microsoft entwickelt und in deren Betriebssystemen auch integriert. Es ist gedacht für Sticks, SD und SSD die zum Datenaustausch mit anderen Betriebssystemen benutzt werden sollen.

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Aus Sicherheitsgründen ist Linux Mint ein DEUTLICHER Downgrade von MacOS.

Ich empfehle dir Secureblue

Wenn du die Härtungen nicht möchtest, empfehle ich dir Fedora Silverblue aber von ublue.it . Das ganze ist eine „neue“ (5 jahre mindestens) Distributionsform, die sehr viel Sicherheit und Komfort bietet, da sie einfach zurückgesetzt, geupgraded, gewartet, überprüft etc werden kann.

Das ganze verwendet rpm-ostree, du kannst also Systemanwendungen (wie htop, einen dateimanager, eine VPN app, Browser, …) mit rpm-ostree install APP installieren. Für normale Apps (außer Browser, komplexes Thema) verwendest du Flatpak, fügst einfach Flathub hinzu (bei Ublue ist das schon fertig) und du kannst einfach grafisch die meisten Apps installieren.

Auch COPR repositories, externe repositories (zB Brave oder MullvadVPN funktionieren. (Skript für Brave, weil die das komisch machen, für Mullvad siehe hier)

GNOME ist auch ein sehr schönes und einfaches Interface.

Und zu der Platte, ja MacOS ist nervig. Formatiere eine externe SSD etc. als Fat32, oder exFAT. Das sind super alte und eingeschränkte Dateisysteme aber immerhin funktionieren sie überall.

Dann da die Fotos raufziehen, und später wieder übertragen. SATA ssds kosten fast nichts, ein externes Gehäuse mit USB adapter ist auch sehr günstig.

Das ganze HFS zeugs lass einfach :smiley: Fedora hat das tatsächlich nicht, Ubuntu schon.

Wenn du Distro-spezifische Apps brauchst, kann ich dir Distrobox empfehlen, ist bei Ublue Fedora auch vorinstalliert.

distrobox create Ubuntu -i quay.io/toolbx-images/ubuntu-toolbox:23.04 --root 
distrobox enter --root Ubuntu
sudo apt install -y hfsprogs nala
# mach nala default
echo "alias apt=nala" | tee -a ~/.bashrc
exit

So, dann hast du mit Distrobox einen Ubuntu LTS container erstellt, darin dieses MacOS dings installiert und gleich noch nen besseren Paketmanager geholt. Jetzt noch exportieren:

echo "alias hfsprogs=distrobox enter --root Ubuntu -- hfsprogs" | tee -a ~/.bashrc
. ~/.bashrc
hfsprogs --help

So hast du einen alias erstellt, und kannst lokal hfsprogs verwenden als wäre es auf deinem System installiert. Spezifisch bei diesem Programm brauchst du leider einen root Container, weil USB zugriff. Alle Distrobox Container updatest du mit distrobox upgrade --all

Oder du verwendest Nix! Hfsprogs gibt es da

Nix kann man auf immutablem Fedora auch verwenden, auch dank Ublue. Das Programm dafür heißt Fleek

Das Setup ist auch relativ einfach, ungefähr so:

just nix-install
just fleek-install
fleek install hfsprogs

Hab es aber noch nicht probiert und es ist glaube ich eher experimentell.

Fazit: es ist möglich, alle Pakete auf allen Linux Distros zu installieren.

Fazit 2: lass es einfach XD

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@ Seppl…Bitte nicht die Anfangsfrage des Threaderstellers vergessen: Ich bin aber eigentlich Anfänger mit Spaß am ausprobieren und bin deshalb auf der Suche nach einer möglichst benutzerfreundlichen Linux-Distribution.

Das ist doch mal eine Aussage. Das kannst Du auch fundiert darlegen, warum das ein DEUTLICHER Downgrade von MacOS ist? Und dann auch noch Fedora nem Anfänger zu empfehlen. SPORTLICH!
Dazu kommt dann noch, dass man etwaige externe Repos empfiehlt wie github um tief ins System einzugreifen. Zumal schätzungweise 99,9999% der normalen User keine Ahnung haben, was da am System rumgeschraubt wird und ob man der Source vertrauen kann, darf oder sollte. SPORTLICH²! Ich wäre dann doch eher für Linux from Scratch für nen Beginner. Schön den Kernel passend für die eigene Hardware kompilieren :wink:

Danke für die Rückmeldung! In der Tat konnte ich mir der Antwort von Seppl leider gar nichts anfangen und habe das Projekt „Fotos“ erst einmal auf Eis gelegt. Ich bin nicht richtig voran gekommen und hatte bislang auch noch keinen Anlass, auf die Fotos zugreifen zu müssen.

Linux mint verwende ich seit meinem Post im Dezember aber ganz erfolgreich und bin auch etwas erleichtert, dass die Aussage „deutlicher Downgrade“ etwas Gegenwind erfahren hat.

Sollte ich mit den Fotos irgendwann weiter kommen, werde ich hier berichten. Für die nächsten Wochen ist das aber nicht geplant.

Warum sollte dir das in irgendeiner Weise helfen? Ändert an der technischen Lage nichts, ob hier jemand Gegenwind erzeugt oder nicht.

Einfach mal Madaidan’s Insecurities lesen, oder nach Kommentaren zum Thema von Sicherheitsforschern wie Daniel Micay suchen.

Ist auch nicht nennenswert schwerer als Linux Mint zu bedienen.

Im Gegesatz zu Linux-Desktops und deren fehlender Sicherheitsarchitektur besitzt MacOS vorallem Full-Verfied-Boot (etwas im Desktop Bereich einzigartiges), sowie ein gut implementiertes Mandatory Access Control und einigen anderen Sachen.

Bei MacOS gibt es eine klare Unterscheidung zwischen dem System und den vom Benutzer installierten Anwendungen.

Desweiteren besitzen Mint, Debian und Derviaten einen eingefrorenen Veröffentlichungszyklus bei denen oft keine Paketversionen aktualisieren werden und Sicherheitsaktualisierungen in Verzug geraten.

Madaidan:

A myriad of common Linux distributions, including Debian, Ubuntu, RHEL/CentOS, among numerous others use what’s known as a „stable“ software release model. This involves freezing packages for a very long time and only ever backporting security fixes that have received a CVE. However, this approach misses the vast majority of security fixes. Most security fixes do not receive CVEs because either the developer simply doesn’t care or because it’s not obvious whether or not a bug is exploitable at first.

Privsec:

You should choose a distribution which stays close to the stable upstream software releases, typically rolling release distributions. This is because frozen release cycle distributions often don’t update package versions and fall behind on security updates.

Privacy Guides:

We highly recommend that you choose distributions which stay close to the stable upstream software releases, often referred to as rolling release distributions. This is because frozen release cycle distributions often don’t update package versions and fall behind on security updates.

Secureblue oder Silverblue/Kinoite würde ich einem Anfänger auch nicht empfehlen.
Allerdings würde ich Fedora Workstation oder OpenSuse Tumbleweed empfehlen.

Fedora übernimmt im Allgemeinen neuere Technologien vor anderen Distributionen (z. B. Wayland oder PipeWire).