Ubuntu 24.10 : Was ist Sysprof?

Hallo Forum .Ich habe neulich in einer der Grossen Magazine für Computertechnik folgendes über Ubuntu 24.10 gelesen: ……Erstmals an Bord ist die neue App „Sysprof“ ein CPU Profiler der mittels ftrace Systemaufrufe aufzeichnet und deren Dauer misst…Sysprof soll Entwicklern helfen, Ursachen für Leistungsprobleme …zu identifizieren…

Wie interpretiert ihr das? Werden Userdaten an irgendwelche Server gesandt und ausgewertet?. Ist das nicht ein Sicherheitsleck ?

Nope. Das ist nur ein Tool, mit dem Laufzeiten „innerhalb“ von Programmen gemessen werden können. Das ist vor allem für Entwickler interessant, weil die mit sysprof auch Funktionen des Kernels mitmessen können.
Man kann die Laufzeitstatistiken für später speichern und dann wieder einlesen.

Das ganze ist ähnlich wie wenn Du im Webbrower die „Entwicklertools“ anzeigen lässt und dort dann den Reiter „Network“ suchst (heisst je nach Browser eventuell anders).

Sysprof ist ja keine neue Erfindung, es wird nur offenbar jetzt bei 24.10 standardmäßig mitgeliefert. Das ist offenbar eine Folgeerscheinung (bzw. Kombination) dessen, dass jetzt „Frame Pointer“ im OS aktiviert sind, was in der Entwicklung und beim Debugging helfen soll. Irgendwie muss man die ja auch auswerten können. Was der Normaluser davon erst mal hat, ausser leichtem Leistungsverlust, erschließt sich mir bislang noch nicht.

Liegt dazu eine Quelle vor, die besagt, dass das so wäre?

Meiner Meinung nach potenziell schon. Jedes zusätzliche Programm und jede Funktion eines OS kann die Angriffsfläche erhöhen (was nicht heißt, dass das hier konkret ein spezifisches Risiko wäre). Mir erschließt sich nicht, warum Sysprof standardmäßig integriert wird, obschon eigentlich die überwiegende Mehrheit der Nutzer dies vermutlich niemals benötigen. Wenn jemand das tatsächlich konkret braucht, dann ist üblicherweise auch das Know-How vorhanden, es nachträglich zu installieren. Es wird hier unnötigerweise per default das OS etwas „aufgebläht“.

Könnte das denn problemlos deinstalliert werden ?

Ah ja, ok. Aber was macht es für einen Sinn, lokal Nutzerdaten zu erfassen, wenn diese nicht „irgendwohin“ übermittelt werden? Oder soll der User mit diesen Daten sein Ubuntu selbst analysieren können ? Ob Daten übermittelt werden, könnte man doch mit Sniffnet oder änlichen NetzwerktrafikProgs. herausfinden ? Und dann blockieren.

Denn wenn ich auch lesen muss, das Linuxentwickler von Google sehr viel Geld dafür erhalten, wennder Standardbrowser Firefox mit Google als Standardsuchmachine versehen wird. Das wird die Mehrzahl der Nutzer auch so belassen. Und Google freut sich über die Daten wann/wer/was für Suchbegriffe nutzt.

Die Software stammt von Gnome und wird zur Fehlersuche/-analyse verwendet.

  • Ability to save captured profiles, or open someone else’s „syscap“ file that they have shared with you in a bug report.

Quelle: https://wiki.gnome.org/Apps/Sysprof

Unter „Example of use“ gibt es ein paar Beispiele, wie das Tool verwendet werden kann.

Da bringst du gerade einiges durcheinander. Google bezahlt keine „Linux-Entwickler“ sondern u.a. Apple, Samsung und Mozilla. Siehe z.B. hier Google zahlt 26 Milliarden für Voreinstellung der Suche. Mach dazu gern ein neues Thema auf, wenn du dazu Fragen hast.

Profiler sind im Allgemeinen Tools für Entwickler oder für Profis, die wissen wollen, wo es im System oder in einem Prozess/Programm hakt. Die meisten Profiler speichern erst einmal ihre Daten lokal, wo man sie dann später analysieren kann. Es gibt natürlich auch Anbieter, zu denen man Profilerdaten senden kann. Und Testversionen von Software enthalten mitunter Routinen, die solche (recht umfangreichen) Daten an die Hersteller senden.
Das ist aber bei sysprof nicht der Fall. Schau mal hier: https://developer.gnome.org/documentation/tools/sysprof.html

Andere Betriebssysteme haben ähnliche Tools. In Webbrowsern, die auf Chrome basieren, kannst Du Deine gesamte Browser-Session aufzeichnen und abspeichern - das ist auch Profiling. Du würdest dann sehen, ob z.B. Javascript länger braucht oder das Darstellen von Grafikelementen.

Wie erwähnt, das ist „Profizeugs“. Es werden mithin auch so viele Daten gespeichert, dass sich ein generelles „Mitschneiden und an Ubuntu oder Gnome schicken“ nicht lohnt. Da kommen schnell ein paar GB pro Minute zusammen.

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Ok Freunde…Ich gebe es auf weitere Fragen zustellen. Mir erschliesst es nicht, was diese Analyse Funktion in einem Freien BS zu suchen hat . Wenn es „Profizeugs“ oder ähnlicher Unsinn sein sollte , so ist es DOCH die Weitergabe von Nutzerdaten an 3.
Die scheinbar standardmässig aktiviert ist…

Ich schliesse hiermit meine Frage.

Wie wäre es, wenn man einfach mal Ubuntu 24.10 in einer VM installiert und nachschaut? Ich hab mir das aktuelle Ubuntu 24.10 heruntergeladen und in einer VM installiert.

In den Screenshots sieht man:

  • sysprof läuft standardmäßig nicht im Hintergrund
  • startet man sysprof findet man auch sofort den Prozess
  • sieht man sich das Programm an, fallen einem unten sofort die Buttons „Record to File“ und „Record to Memory“ auf
  • Klickt man auf „Record to …“ schließt sich das Fenster und ein Timer ist sichtbar.





Ergebnis:

  • sysprof ist standardmäßig installiert
  • sysprof läuft nicht standardmäßig, sondern muss manuell gestartet werden.
  • Das allein reicht aber nicht sondern man muss auch eine Aufzeichnung starten.

Wer braucht das also?

  • Leute die selbst entwickeln oder Entwickler helfen wollen
  • Leute die Fehler oder Probleme melden wollen
  • Leute die einfach mal schauen wollen, was im System passiert und läuft

Egal wer das nutzt, muss sysprof aktiv starten. Und ja, typisch Ubuntu: Das System ist halt schon immer ziemlich aufgebläht. Selbst die minimale Installation braucht ja schon über 9 GB.

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Ich danke für die ausführliche Analyse…Nun bin ich (und nicht nur ich) klüger…

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