Nutzerkonto / "Meine KK" der Krankenkassen datenschutzfreundlich?

Hallo zusammen,

Mit Blick auf den Datenschutz: Nutzt ihr ein Nutzerkonto für digitale Dienste eurer Krankenkasse (oft „Meine KK“ o.ä. genannt), vielleicht sogar die App?

Oder wählt ihr den klassischen Postweg / minimale digitale Kommunikation ohne Nutzerkonto (bspw. über E-Mail, falls überhaupt möglich)?

Die Techniker Krankenkasse schreibt z.B. von „Personalisierte Informationen“ in Zusammenhang mit Meine TK. Das klingt für mich so, als würde die KK durch Anlage eines Konto autmoatisch zur weiterer Datenverarbeitung berechtigt werden. Bei anderen Krankenkassen habe ich gelesen, dass bei Registrierung das Nutzerkonto für die GesundheitsID „fit gemacht wird“, was auch immer das heißt.

Bislang benötigte ich relativ wenig direkten Kontakt zur KK. Allerdings wäre es praktisch, Addressänderungen, Widerspruch, Postfach und Ähnliches digital zu erledigen. Ansonsten möchte ich datensparsam unterwegs sein.

Meine Frage wäre auch, ob es allein durch Registrierung eines Nutzerkontos datenschutzrechtliche Änderungen zu beachten gilt.

Vielen Dank für eure Hinweise.


Wie nutzt du Dienste deiner Krankenkasse?
  • App (Android, iOS)
  • Web-Kundenportal / „Meine KK“
  • E-Mail (falls möglich)
  • Digitaler Antwort-Code (falls verfügbar)
  • Hotline
  • Postweg
0 Teilnehmer

Ich halte die Verwendung dieser Konten und Postfächer für einfach nur lästig, egal ob Versicherung oder Versorger. Statt dass Anbieter ihre Emailserver richtig konfigurieren und mir Informationen direkt zusenden (bei >50% der Bundesbürger geht SMTP-DANE), will jeder zwar Porto sparen aber nichts in die eigene Infrastruktur investieren. Der Datenschutzbeauftragte und der CISO meiner (privaten) Krankenkasse haben das sogar verstanden, aber bisher nichts geändert. Also schicke ich weiterhin Emails, die Versicherung Briefe (die ich dann leider einscannen muss)…
Zur ePA hatten wir hier schon eine Diskussion. Sonstigen Mehrwert sehe ich in diesen Konten nicht. Auch das die Gematik die Krankenkassen ausgesucht hat, um den (jeweiligen) TI-Messenger zu betreiben und damit zumindest Metadaten mitlesen kann wird wohl dazu führen, dass ich den Messenger nicht verwenden werde.

Wenn Du die dabei angezeigten Einwilligungen nicht verstehst, dann solltest Du halt nicht einwilligen - oder Dich bei der Aufsicht beschweren weil Du es eben nicht verstehst.

Erstmal danke für deine Anmerkungen.

Es hängt natürlich auch von Verwendungszweck und Kontakthäufigkeit ab.
Ich gehe ja auch nicht mehr zum Bankangestellten an den Schalter um Geld abzuheben, oder fülle eine Papier-Überweisung aus (hätte aber wieder seinen eigenen Charme :upside_down_face:). Insofern sehe ich die Digitalisierung für bestimmte Prozesse im Gesundheitswesen erstmal als etwas Positives, sofern sie sicher, datenschutzfreundlich und kundenorientiert gestaltet wird.

Kommunikations-Medium (E-Mail vs. Webportal) und Infrastruktur (Eigen- vs. Fremd-Hosting) sind für mich orthogonal und unabhängig von einander zu betrachten.

Ich vermute, dass größere KKs ihren Webkundenbereich selbst hosten. Outsourcing per se muss auch nicht schlecht sein. Bei KKs würde ich mir jedoch alles aus einer Hand wünschen.

Viele KKs bestehen auch auf das digitale Postfach mit dem Argument, dass E-Mail nicht Ende-zu-Ende verschlüsselt und daher nicht geeignet für vertrauliche Dokumente/Kommunikation sei. In dem Punkt haben sie nicht unrecht. SMTP-DANE schützt leider nicht davor, dass der Google-Server meiner GMail-Adresse alle Inhalte abschnorchelt.

Dann kann ich den digitalen Dienst allerdings auch nicht nutzen. Und der innere Schweinehund meldet sich, dass im Jahr 2024/25 noch Verwaltungspost verschickt werden muss. So ganz transparent wird es für den Kunden vermutlich nie werden.


Edit: Habe mal zwecks besseren Meinungsbildes oben eine Umfrage hinzugefügt.

ihre sollte keine Aussage dazu machen, ob sie es selbst hosten oder nicht. Leider werden von den Aufsichten in Deutschland Auftragsverarbeitungsverträge bei TK-Dienstleistern als nicht erforderlich angesehen.

Ich halte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für nicht erforderlich (und bisher m.W. auch kein Gericht). Google weiß Deine Krankheit auch aus der Bestellung bei der Online-Apotheke…
Allerdings würde ich mir beim Onboarden für jedes Postfach wünschen, dass SMTP-DANE und das Land geprüft werden, dann würde Google zumindest bei SMTP-DANE durchfallen.

Es wird nur transparent(er) wenn wir das einfordern. Sonst errodiert unser Grundrecht.

Das ist Ansichtssache. Wenn jemand seine Gesundheitsdaten als schützenswert oder sensibel erachtet, halte ich GMail für keine gute Idee.

Ich glaube, ein weiterer Grund für KKs ist die einfachere Identifizierung bei Nutzung des Webportals - Zugangsdaten festlegen, Verifikation über Post, App, eID, Freischalt-Code etc. . Bei E-Mail bin ich mir nicht sicher, wie ein Workflow aussehen könnte.

Wenn es nach der Argumentation geht, brauchen wir erst gar nicht anfangen. Da du in diesem Forum aktiv bist, nehme ich mal an, dass du die Hoffnung auch noch nicht verloren hast :wink: . Die Bestellung aus der Online-Apotheke wird vermutlich nebst iOS eine App aus dem Google Play Store benötigen. Und noch gibt es die Wahl, diese nicht zu nutzen.

Stimmt :+1:

das sind in meinen Augen Äpfel und Birnen. GMail halte ich auch für keine gute Idee.

genau gleich.

:joy:

so halte ich es auch.

in der Umfrag fehlt (ernst gemeint!) noch das Fax. eMail unterschlüsselt ist ja… (ich darf nicht zu laut meckern ;)), Briefpost geht garnicht, und für jeden eine eigene App installieren will ich, nicht zuletzt aus Datenschutzgründen, auch nicht.

bin wahrscheinlich ein Exot weil ich Fax noch verwende, insbesondere für die Kommunikation mit Gerichten, aber auch wenn ich eine Kündigung loswerden muss - Einschreiben ist halt viel teuerer als ein Fax und beweist weniger.

Fast überall ist die Kommunikation asymetrisch: ich Email oder Fax, Antwort per Post. Ich habe Scanner und Aktenvernichter, aber keinen eigenen Drucker.

Apps nur wo es sich nicht vermeiden lässt, sprich Banken.

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das mit nicht-drucken kenne ich, hier isses quasi nur das drucken-wollen, aber offiziell gibt’s keinen Drucker :wink: - Fax geht rein elektronisch, beide Richtungen.

eMail wirkt auch, auch wenn die Empfänger das gern verneinen - mit Empfangs-, nicht nur Lesebestätigung (!) habe ich bei Behörden schon gute Erfahrungen im Bestreitensfall gemacht - dem Richter reichte jedenfalls die Empfangsbestätigung des dortigen Mailservers :slight_smile:

Dir vermutlich klar, aber nicht allen. Die Sendebestätigung des eigenen reicht nicht.
Unpraktisch für den Empfänger, wenn die Mail dann beim Empfänger verloren gegangen ist. Hab da gerade so einen Fall…

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Die Umfrage lässt sich leider nicht mehr ändern - ich würd vorschlagen, du wählst dann entweder Postweg (~ Papiernutzung) oder Hotline (~ Telefonleitung) :wink: .

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