Aktuell bin ich auf der Suche nach einem nachhaltigen bzw. unter fairen Bedingungen produzierten Smartphone, was ich anschließend ggf. mit einem Custom-ROM bespielen möchte.
Fairphone und Shiftphone werden wohl die „Platzhirsche“ sein, aber gibt es vielleicht noch andere?
Auf die schnelle hab ich nur das Teracube 2e gefunden (z.B. über Murena).
Wenn es allerdings um Custom-ROM-Support geht, dann bleiben eigentlich nur Fairphone oder Shiftphone. Beide werden von z.B. CalyxOS, /e/OS oder iodéOS unterstützt. DivestOS unterstützt aktuell „nur“ die Fairphones 2, 3 und 4. Wenn es nicht eilt, könnte man evtl. noch etwas auf das SHIFTphone 8 warten.
Murena schreibt " * Prozentsatz der Energie, die benötigt wird, um den Murena.io-Arbeitsplatz zu betreiben und die aus erneuerbaren Quellen stammt: 100%" - Für ein französisches Unternehmen ist Atomkraft umwelt- und klimafreundlich…(nur als neutrale Randnotiz)
Ich bezweifle, dass irgendein Smartphone, selbst beim Fairphone, signifikant bessere Fairness bei der Produktion hat. Die müssen auch überwiegend auf Standardteile zurückgreifen, die auch in anderen Smartphones zu finden sind und sind finanziell viel zu klein für einen nennenswerten Einfluss. Der einzig sinnvolle Weg ist mmn ein Smartphone mit langem Softwaresupport zu kaufen und diesen auszureizen.
Solltest du dich für eines der beiden entscheiden musst du mit schlechterer Sicherheit und Qualität rechnen, als bei der Konkurrenz.
Da hast du natürlich recht. Bei meinem jetzigen ist der Akku nach etwa 5 Jahren inzwischen schon so schwach, ich nun auf der Suche nach einem Nachfolger bin. Muss tatsächlich nicht neu sein und es eilt nicht, d.h. ich könnte noch ein paar Wochen oder sogar Monate warten. Ich würd mir auch ein gebrauchtes Fairphone 4 oder das Shift6mq holen. Für gewöhnlich lassen sich solche Geräte gut warten und Teile viel einfacher austauschen als bei anderen Modellen, daher die Frage ob es vielleicht noch andere Hersteller gibt.
Ja, sieht interessant aus. In der Kombi mit /e/OS auch nicht uninteressant. Lieber wäre mir natürlich, wenn ich nicht nur auf ein einziges Custom-ROM beschränkt wäre, sondern ein paar zur Auswahl hätte.
Das war Anfangs noch so, aber inzwischen hat sich hier wesentlich mehr getan - zumindest deutlich mehr als bei anderen Herstellern. Aber man muss auch sagen, dass es immer Raum für Verbesserungen gibt.
Spielt für mich keine große Rolle. Wichtig ist für mich ein aktuelles Android-Betriebssystem. Qualitativ kann ich zumindest zu den Fairphone Geräten nichts schlechtes sagen. Jemand aus meinem Freundeskreis hat das Fairphone 4 und ist bisher sehr zufrieden damit. Die Verarbeitung ist identisch gut zu den anderen Herstellern.
Glaube bei Volla Phone ist das auch ein Aspekt, die nutzen das Siemens Gigaset als Grundlage. (wird in Bocholt produziert) : https://volla.online/de/index.html
Unser Lieferant Gigaset hat freiwillig alle seine Lieferanten zu einem Code of Conduct für Sozial- und Umweltstandards verpflichtet. Durch die Produktion in Deutschland können wir gesunde Arbeitsbedingungen mit fairere Bezahlung umsetzen. https://volla.online/de/abouts/
Danke für den Tipp Das schau ich mir mal genauer an
Es gibt keine per se fairen oder nachhaltigen Produkte oder Technologien.
Nachhaltig wird ein Smartphone, wenn überhaupt, nur durch die Nutzungsdauer - vielleicht bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren.
Neben der Nutzungsdauer ist auch die Reparierbarkeit (und die Hürden dazu) ein wichtiger Punkt. Man kann es entweder mit ein paar Schrauben eher einfacher gestalten (z.B. Fairphone, Shiftphone) oder schwieriger und bspw. Displays/Akkus verkleben. Die Hürde Display, Akku, Kameras, usw. nur mit ein paar Schrauben auszutauschen ist viel niedriger als mit Heißluftfön und Saugnapf. Da haben Hersteller wie Fairphone und Shiftphone einfach deutlich mehr Erfahrung als andere Hersteller.
Zwar ist das „Recht auf Reparatur“ unterwegs, allerdings muss man erstmal abwarten, wie das in der Praxis von den anderen Herstellern tatsächlich umgesetzt wird. Teilweise sieht man bereits jetzt schon, dass die Ersatzteile unverhältnismäßig teuer sein können. Abhängig vom Hersteller/Modell ist es möglicherweise dann doch wieder fraglich, ob sich eine Reparatur überhaupt lohnt.
Ja, allerdings bietet das „Recht auf Reparatur“ den anderen Herstellern auch viel Spielraum. Es sagt (soweit ich weiß) nur, dass die Ersatzteile zu einem „angemessenen“ Preis angeboten werden müssen. Es ist gut möglich, dass z.B. Google und Apple unter „angemessen“ etwas ganz anderes verstehen als das was Fairphone oder Shiftphone schon seit Jahren umsetzen. Andererseits wären höhere Ersatzteilpreise dort dann vielleicht doch wieder gerechtfertigt, da die internen Prozesse bei diesen Herstellern erst noch geschaffen werden müssen - Prozesse, die bei Fairphone und Shiftphone längst etabliert und optimiert sind (u.a. Anleitungen, Reparatur-Videos, usw.).
Durch die modularen Bauweise könnte man auch bei defekten Geräten immerhin die noch verbleibenden und funktionstüchtigen Bauteile in einem anderen Gerät weiterverwenden. Shiftphone bietet sogar einen Upgrade-Service an und macht mit dem alten Gerät genau das: Es wird entweder repariert oder ausgeschlachtet.
Verstehe gar nicht, dass das Thema Reparatur so hoch gehalten wird. Die meisten Nutzer müssen bei einem längeren Smartphoneleben von, sagen wir mal 7 Jahren, irgendwann den Akku erneuern (außer vielleicht bei Wenignutzung) und eventuell die Displayeinheit bei einem Schaden. Das bekommt man bei jedem Hersteller zumindest mit professioneller Hilfe hin. Alles andere dürfte sehr selten sein. Ich bezweifle deshalb ob es Sinn macht danach schon im Vorfeld ein Smartphone auszuwählen.
Musst du auch nicht. Für mich das wichtig und deswegen frag ich ja. Außerdem gings mir nicht nur um Reparatur sondern um das Gesamtpaket. Reparierbarkeit ist nur ein Teil davon.
Mit Geld bekommt man ja fast alles Der unterschied ist halt, dass bei Smartphones wie Fairphone sowas um Längen einfacher ist. Sogar so einfach, das man das selbst machen kann.
Grundsätzlich ist die Reparierbarkeit auch dann ein wichtiger Faktor. Letztendlich muss jemand die Zeit aufbringen und ein Bauteil (z.B. Akku) ausbauen und ein neues einbauen. Das kann dann so einfach wie beim Fairphone 5 gehen (1-2 Minuten, leicht) oder so aufwendig wie beim Google Pixel 8 Pro (1-2 Stunden, schwierig)
Wenn man für einen komplexeren Austausch professionelle Hilfe benötigt, wirkt sich der höhere Zeitaufwand direkt auf die Kosten aus. Reparaturwerkstätten kalkulieren nicht nur nach Arbeitszeit, sondern auch nach Aufwand und Risiko. Je komplexer dann der Austausch ist, desto höher ist auch das Risiko beim Austausch andere Bauteile zu beschädigen. Um solche Risiken abzudecken, ist dann ein kleiner Aufschlag nötig, was sich dann auch in der Rechnung widerspiegelt.