Meine Nummer bei WhatsApp: ein Problem?

Erst mal ein Hallo an das Kompetenzteam!

Bevor ich mir die Finger unter hunderttausend Suchergebnissen wundsuche, möchte ich Euch etwas schildern:

Ich bin in einer halböffentlichen Gruppe aktiv. Innerhalb der Gruppe kennt jeder jeden, aber es stoßen auch immer wieder Neue dazu. Im konkreten Fall geht es um die Anmeldungen zu einem mehrtägigen Gruppenausflug, deren Verwaltung mein Job ist. Der Ausflug ist auf 16 Plätze begrenzt und wir nehmen nur Leute mit, die erwiesenermaßen mit der Gruppe kompatibel ist. Nach aktuellem Stand ist noch ein Platz frei.

Nun hat einer aus der Gruppe einen Aushang gemacht, auf dem meine (und noch eine weitere) private Festnetznummer steht. In seiner Genialität (und mit seinem Geltungsdrang) hat er auch in seiner Whatsapp-Gruppe unsere Nummern veröffentlicht. Diese aber nach meiner Aufforderung, dies zu unterlassen, (hoffentlich) gelöscht. Den Aushang habe ich selber entfernt. Ich bin in keinem sozialen Netzwerk aktiv.

Jetzt lese ich immer wieder, dass private Daten für krumme Geschäfte missbraucht werden. Und das Internet vergisst ja bekanntlich nichts.

Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit mit dieser Gruppe in Verbibndung gebracht werden.

Können hieraus für mich irgendwelche Probleme (vor allem immaterieller Art) entstehen? Und kann ich noch irgendetwas tun?

Würde mich über eine Einschätzung freuen!

das ist übertrieben. Messenger oder Emails werden von web.archive.org und anderen Diensten nicht indiziert.

Vorbeugen ist besser. Ich verwende immer wieder neue Mobil- oder Voipnummern - inbesondere dort, wo ich nicht offiziell auftrete.

Wobei ich hier (noch einmal - wie auch in anderen Beiträgen) darauf hinweisen möchte, dass oft Nummern, die aufgrund von Inaktivität deaktiviert werden, nach einiger Zeit wieder an andere Personen erneut vergeben werden.

Nur so als Hinweis -damit nicht fremde Personen dann plötzlich Zugriff auf deine privaten Accounts haben - z.B. über die Wiederherstellungsoption per SMS.

Was eigentlich nur heißt, dass die Nutzung zur Wiederherstellung oder MFA das Risiko vergrößert statt verkleinert und damit Unsinn ist.

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Deine Frage ist etwas unkonkret, sodass ich gar nicht so recht weiß wo ich mit meinen Überlegungen ansetzen soll.

Was ist passiert:

Jemand hat Deine „Festnetznummer“ in einen Aushang aufgenommen und diese auch in einer WhatsApp-Gruppe veröffentlicht. Abhängig von der „Reichweite“ des Aushangs sowie der WhatsApp-Gruppe haben also potentiell eine unbekannte Anzahl an Personen Deine „Festnetznummer“ lesen und notieren können.

Was kann man mit der Festnetz-Nummer anfangen?

Mir fallen in dem beschriebenen Kontext die folgenden Bedrohungen ein:

(1) Jemand kennt Deine Festnetznummer und kann Dich damit in Verbindung mit der Gruppen bringen, was Du vermeiden wolltest.

(2) Jemand ruft Deine Festnetznummer an und da Du Dich meldest erfährt er anhand des genannten Namens oder Deiner Stimme, wem diese gehörst und kann Dich damit in Verbindung mit der Gruppen bringen, was Du vermeiden wolltest.

(3) Jemand bringt über irgendeinen Weg Deine Festnetznummer über irgendwelche Tätigkeiten in Spam-Anruf-Listen ein und Du erhältst verstärkt Werbeanrufe.

Diese Bedrohung würde ich nur als geringe Risikoerhöhung ansehen, da Rufnummer sehr einfach durchzählbar sind und die Spam-Anrufer nicht notwendigerweise die Nummer irgendwo her bekommen müssen.

(4) Der Aushang war ein öffentlicher Aushang auf einer aus dem Internet erreichbaren Webseite und Webcrawler von archive.org oder Suchmaschinen haben Deine Rufnummer hiermit in Ihre Datensammlung aufgenommen, sodass auch nach der Entfernung des Aushangs Deine Rufnummer noch mit der Verbindung zur Gruppe in Verbindung gebracht werden kann.

Im Ergebnis wäre der Aushang und Deine Verknüpfung dann dauerhaft verfügbar und nachvollziehbar. Der Rest sind dann die vorhergehenden Punkte.

(5) Der Aspekt, dass Deine Rufnummer in einer WhatsApp-Gruppe gepostet wurde, erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit, dass Facebook Deine Festnetznummer hat, da die Inhalte auch von Gruppen meines Wissens nach Ende-zu-Ende-Verschlüsselt sind. Es bleiben die Bedrohungen (1)-(3).

(6) Weiterer Missbrauch der Rufnummer - hier sehe ich kein wirkliches Problem.

Mobilfunkummern lassen sich aufgrund der internationalen Beweglichkeit und fehlenden technischen Authentisieren der SIM-Karte rechte einfach woanders hinleiten, sodass SMS und/oder Anrufe woanders empfangen werden oder auch ausgehende SMS und/oder Telefonate mit einer beliebigen Telefonnummer geführt werden können. Das ganze kann man als „Service“ bei internationalen Telefonfirmen „mieten“.

Bei Festnetznummern dürfte sich die Anzahl der potentiell beteiligten Provider stark beschränken, sodass hoffentlich hier kein so einfaches Faken von Rufnummern möglich ist.

Soweit meine spontanen Gedanken dazu. Das größte Risiko für Dich sehe ich eben in dem potentiellen Bezug zur Gruppe, mit der Du nicht in Verbindung gebracht werden möchtest basierend auf den Bedrohungen (1) und (2).

Wie kritisch das für Dich wirklich ist, musst Du selber bewerten.

Was ist denn an dieser Gruppe so subversiv, dass man mir ihr nicht öffentlich in Verbindung gebracht werden möchte? Also um eine Bergtouren- oder Nähgruppe kann es sich demnach nicht handeln. Oder möchte „man“ eben nicht, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass „man“ Nähen als Hobby hat? :wink:

Diese Frage erinnert mich an die Aussage „ich hab doch nichts zu verbergen“.

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Der TO schrieb selbst etwas von einer halböffentlichen Gruppe. Ist das nicht widersprüchlich? Wenn also etwas teilöffentlich ist, wie will man da etwas verbergen wollen?

Es könnte z.B. um irgendeine Form von Selbsthilfegruppe oder ähnlichem handeln. Nur mal so als Idee …
Aber da er das ja eben nicht in die ganze Welt hinaustragen will, würde ich da jetzt keine Antwort erwarten.

Es macht ja schon einen Unterschied, ob man da mit einem Pseudonym oder mit Familien-Festnetznummer teilnimmt.

Ich habe nichts zu verbergen, also lasse ich auch meine Klotür offen stehen… :grimacing:

Es ist in der Tat eine Art Selbsthilfegruppe, mit der ich beispielsweise von meinen Arbeitskollegen nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Punkt.

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Mein Rat: Schnellstens weg von WA.
Wenn ihr ohnehin eine überschaubare Gruppe seid, sollte es ein leichtes sein, die Gruppe zu Signal umzuziehen. Dort braucht man nur für die erstmalige Registrierung eine Mobilnummer; danach kann man mit selbst gewählten Benutzernamen arbeiten.
Das schützt deine Mobilnummer (und die aller anderen) und META kann eure Aktivitäten nicht mehr verfolgen.

Du lenkst ab.
Mit „das Internet vergisst nichts“ ist nicht die offizielle Indizierung gemeint, sondern die heimlichen Datensammlungen und -Anhäufungen als Big-Data von GAFAM & Co.
Beispielsweise Google indiziert natürlich sämtliche Inhalte, nicht nur Mails, sondern alles was irgendwo bei Google gelagert wird. Das ist hinlänglich dokumentiert.

nach kurzer Suche: es gibt beide Interpretationen. Insofern wäre es hilfreich nicht Phrasen zu benutzen sondern eine konkrete Aussage.

Das was Google und andere machen hat m.E. wenig mit Vergessen sondern mit Verarbeitungen ohne Rechtsgrundlage zu tun. Das TKG/TTDSG/TDDDG verbietet TK-Anbietern Inhalte für andere Zwecke als die Übertragung zu nutzen, zumindest seit dem Email und Messenger darunter fallen (in Deutschland 1.12.2021). Ich verstehe daher nicht, warum Leute bei Google bleiben oder sich nicht beschweren.