Was denken Sie über Huawei? Es verwendet kein Google. Ist es sicher vor US-amerikanischen IT-Technologieunternehmen? Und unsicher vor chinesischen Technologieunternehmen?
Hier die Antwort:
On a technical level, substantially worse privacy and security. In terms of the privacy of the built in services, that’s much worse, particularly if you’re talking about the Chinese variant of the devices where they have features like key escrow to provide government access.
Deutsche Google -Übersetzung:
Auf technischer Ebene sind Datenschutz und Sicherheit deutlich schlechter. Was den Datenschutz der integrierten Dienste betrifft, ist es noch viel schlimmer, insbesondere wenn es um die chinesische Variante der Geräte geht, die Funktionen wie die Hinterlegung von Schlüsseln hat, um staatlichen Zugriff zu gewähren.
Mein Fragehintergrund, nutze ich ein sanktioniertes, Googlefreies Huawei spare ich mir vielleicht den Prozess des entgooglens - schließlich ist der Einfluss Chinas auf unsere Gesellschaft eher gering?
Wenn es um Datenschutz geht, wird „entgoogeln“ gerne als Synonym genommen. Es geht also nicht primär um Google, sondern darum, dass Du möglichst datenarm ein Smartphone nutzen kannst. Die Diskussion USA vs. China würde ich garnicht erst aufmachen, da sie vom eigentlichen Problem vollkommen ablenkt.
Was die Gerätesicherheit angeht trennen aber Pixel/iPhone Welten von einem schnöden Huawei.
Wieso schnödes Huawei? Huawei Smartphones waren vor und sind nach dem Embargo mit die technisch gesehen besten Smartphones der Welt (vor allem was die Kamera angeht). Sie liegen über Samsung und evtl. auch über Apple. Und Google Pixel kann technisch (bis auf Sicherheitshardware) bei weitem nicht mit Samsung und Apple mithalten.
So schön simpel wie es vielleicht erstmal klingt will ich das nicht stehen lassen. Was verstehst DU unter „technisch“? Die Leistung der Kamera, die Geschwindigkeit des Speichers, die fancy KI-Features, die superduper Leistung des Modems, die Akkuleistung …?
Bei mir ist „technisch“ z.B. u.a. so definiert: wie komme ich ans Eingemachte, sprich, kann ich den Bootloader öffnen, kann ich das Ding überhaupt „übernehmen“?
Wird „Knox“ in einem Samsung Smartphone eigentlich schon getriggert wenn ich das Wort „rooten“ nur erwähne während das Ding neben mir auf dem Schreibtisch liegt?
Ich will und kann die Güte von Huawei Geräten nicht einschätzen, sie waren schlicht nie interessant für mich, für dich mögen sie sehr attraktiv sein, dann sollte aber auch der Rahmen innerhalb du das so definierst bekannt sein.
Dazu hat @gosch ja schon was angemerkt. Diese Aussage verlangt quasi zusätzliche Erläuterungen.
Wirfst Du da möglicherweise die Begriffe Sicherheit und Datenschutz durcheinander?
Ob ein Huawei-Gerät sicherer als ein Pixel ist: ganz ehrlich, keine Ahnung.
Aber: „Entgoogeln“ soll ja (soweit ich das verstanden habe) ein Gerät nicht sicherer machen, sondern den Datenschutz erhöhen. Und Harmony OS - das Betriebssystem von Huawei - ist ganz sicher nicht datenschutzfreundlich. Mein Huawei-Tablet würde ich ohne Firewall + DNS Blocker auf gar keinen Fall nutzen wollen; und auch so habe ich keine persönlichen Daten auf dem Gerät, sondern nutze es lediglich zum sinnlosen Surfen, Videos gucken oder als „Radio“ (mit RadioDroid).
Ein Android-Gerät mit CustomRom ist da meines Erachtens immer die bessere Wahl. Und am besten fährt man da nunmal mit einem Pixel + GrapheneOS.
GrapheneOS auf einem Google Pixel installieren ist wirklich einfach mit dem Webinstaller. Das würde ich sogar meinen Eltern zutrauen. Ab da ist es auch nicht schwerer zu benutzen als ein Huawei ohne Google Play Services.
Wichtig zu wissen: nur weil Huawei nicht mit Google-Diensten ausgestattet ist, heißt das nicht, dass Drittanbieter-Apps mit Google Code dich nicht ausspionieren können. Und nur weil Huawei chinesisch ist, heißt das ganz auch nicht, dass Huawei deine Daten nicht an andere Unternehmen in und außerhalb China weitergibt. Zudem waren die Untersuchungen die ich über chinesische Smartphones gesehen habe ziemlich ernüchternd. Beispiele:
Die sind nicht schlecht. Nur in der Zeit als Huawei noch Google Android nutzen konnte, wurden die Geräte gerne und viel von Power Usern gekauft, weil Huwaei in so ziemlich allen Hardware Bereichen um Längen vor anderen Herstellern ist (ihr könnt ja mal die Smartphonevergleichseiten aufmachen und die Flagschiffvergleiche vor dem Bann anschauen; da schneidet meist Huawei deutlich besser ab). Aus diesem Grund kaufen sich manche Leute sogar immer noch Huawei.
Ich persönlich hatte nie ein Huawei. Und dass Huawei hardwaretechnisch in so ziemlich allen Bereichen deutlich besser als andere Hersteller ist, schmeckt mir nicht, ist aber auch Fakt und bei Menschen, die sich halbwegs mit Smartphones auskennen so bekannt, dass es eigentlich keiner Belege benötigt. Wenn ich in den nächsten Tagen mal Zeit habe, suche ich ein paar Hardwarevergleiche raus.
Zur „gepriesenen“ Bildqualität von Pixel-Geräten muss man vielleicht auch erwähnen, dass es (vor allem?) an der Kamera-App liegt, nicht alleine an der Hardware. Deswegen gab’s hier im Forum ja auch immer wieder mal Diskussionen zum Thema „Wie kriege ich die G Kamera-App unter GrapheneOS zum Laufen“ (mittlerweile benötigt die App „Pixel-Kamera“ keine Play Services mehr und kann mit AuroraStore installiert werden).
Zum Vergleich (App-Größe):
GOS Camera: 7.4 MB
OpenCamera*: 4.7 MB
Libre Camera*: 7.4 MB
Google Pixel-Kamera: 344 MB (!)
Ist es gesichert, dass zu Google keine Verbindung aufgebaut wird und keine Daten übertragen werden?, wie sieht es bei den XMP, bzw Exif Daten aus, werden die erfasst? Und als letzte Frage, kann man mehrere Kamerasysteme nutzen?
Die Berechtigung Netzwerk in den Systemeinstellungen entziehen - that’s it, oder nicht? In ReThink sehe ich immerhin schon mal keine Verbindungen der App.
Ein großer Vorteil der Goggle Kamera App ist die Bildqualität.
Übrigens: Auch bei OpenCamera kann man das Spechern der EXIF-Daten abstellen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der GOS Kamera-App.
Wie so oft, ist es halt eine Frage der Prioritäten und des eigenen Nutzungsverhaltens. Wenn ich viel und oft Fotos auf Insta o.ä. hochlade, ist Datenschutz ein anderes Thema, als wenn ich sie maximal auf den PC zum Angucken verschiebe und sie eben nicht mit dem Rest der Welt teile.
Es ist bei jeder Smartphone-Kamera so, dass das Image-Processing einen signifikanten Anteil an der Bildqualität hat. Wo soll die Bildqualität auch herkommen, wenn nur so wenig Platz für die Optik ist? Es ist überhaupt erstaunlich, wie viel Bildqualität bei so Mini-Linsen zusammen mit der Software herauskommt.
Ich sehe keinen Grund die Google Kamera App nicht zu verwenden. Netzwerkberechtigung entziehen, ggf. Exif-Daten entfernen und gut ist. Gute Bildqualität bei akzeptablem Datenschutz.
Ist die Hardware eines Pixel nicht völlig ausreichend? Es wird schon kein C64 im Vergleich zu aktuellem Computern sein?
Eventuell beim spielen merkst Unterschiede? Aber sonst?
Schaut euch bitte mal die Fotos, die mit der Kamera-App von Google gemacht wurden, genau an. Zoomt mal auf Gesichter. Das ist furchtbar!!! Mit OpenCamera usw. sind die Bilder nicht so scharf, da nicht künstlich nachgeverschlimmbessert wurde, aber wenigstens sehen die Bilder realistischer aus.
Bei Landschaftsfotos ist unsere Wahrnehmung nicht so pingelig. Wenn ein Stein eine etwas abgewandelte Form hat, dann ist es trotzdem noch ein astreiner Stein. Bei einem verformten und entstellten Gesicht nach der Nachbearbeitung ist unsere Wahrnehmung empfindlicher.
Ich nutze die Google-Kamera-App also nur bei Landschaftsfotos und auch da nicht immer. OpenCamera ist für mich die App der Wahl, weil man da schön viele Einstelloptionen hat. Mit ihr gelingen mir auch insgesamt die besten Panoramabilder.
Für schnelle Bilder nutze ich aber die vorinstallierte App von GrapheneOS, einfach weil sie die schnellste ist.
Google Kamera-App
Bei mir läuft die Kamera-App von Google auf zwei Pixelgeräten (4a, 6a) unter dem Custom-ROM CalyxOS. Die Google Kamera-App erzeugt selbst keinen Datenverkehr ins Internet (geprüft mit Blokada, RethinkDNS) und benötigt keine Internetverbindung zur Funktion. Sie kann daher problemlos von datenschutzbewussten Nutzern verwendet werden. Wer der App misstraut kann ihre Internetverbindung zudem blockieren, unter Custom-ROMs direkt in den jeweiligen Einstellungen, in Stock-ROMS nach Installation einer Firewall wie RethinkDNS
Die chinesische Alternative, z.B. Huawei
Alle seriösen Untersuchungen bestätigen, dass chinesische Smartphoneprodukte (Geräte, Apps, App-Stores, etc.) in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz die US-amerikanische Konkurrenz noch einmal deutlich unterbieten. Dazu ein paar Referenzen:
Ergebnis: Deutlich mehr überpriviligierte Apps (d.h. Apps die sich unnötige Berechtigungen nehmen), Fake Apps, Malware und Spyware als bei Google Play! Chinesische Handys sind zudem nicht entgoogelt. Tracker amerikanischer Firmen wie Google, Facebook und Co. finden sich auch in Apps aus chinesischen App-Stores, inkl. dem von Huawei!
Neben anderen Datenschutzverstößen definieren sich chinesische Systemapps (inkl. Huawei) neue Berechtigungen, z.B. eine alternative Standortberechtigung. Damit kann der Standort ausgelesen werden, ohne dass der Nutzer ihn freigegeben hat.
Chinesische Hersteller sind also keine Alternative für datenschutzbewusste Anwender. Sehr viel besser sind Smartphones mit Custom ROMs oder entgoogelte Stock ROMs nicht-chinesischer Hersteller. Zum entgoogeln von Stock-ROMs hatte ich diesen Artikel geschrieben: