Hallo,
ich habe zu Hause noch einen alten Laptop (Acer Swift SF114-32) herumzuliegen, dessen Festplatte 2023 gecrasht ist. Mittels Ubuntu-Boot-Stick konnte ich diesen wieder hochfahren, aber trotzdem nicht auf die Daten zugreifen. Zum Glück hatte ich vorher fast alle Daten gesichert. Jetzt würde ich gerne den Anlauf wagen die wenigen Rest-Daten noch zu bergen und dem Laptop danach dank Linux ein zweites Leben zu ermöglichen. Ich habe schon einen konkreten Plan wie ich vorgehen will, allerdings fehlen mir die Erfahrung und auch die grundlegenden Kenntnisse, um diesen Plan umzusetzen:
Iso-Image von der gesamten Festplatte erstellen → mit welchem Programm?; Wie führe ich das Programm aus, wenn ich es nicht auf der Festplatte selbst sicher kann?
Die Festplatte formatieren. Vermutlich auf NFTS, oder?
Alle Daten auf einer externen Festplatte sichern. Wo überall legt Windows noch Programm-/Nutzungsdaten (z.B. Browser-Profile) ab abgesehen von dem was ich unter Desktop selbst erstellt habe? Reicht es den Ordner „AppData“ zu sichern? Kopiere ich die einfach die Ordner oder gibt es da Software-Empfehlungen?
Nach dem sichern aller Daten am besten die komplette Festplatte einmal löschen (oder nicht?) und dann Linux neu installieren. Was muss man dabei beachten bzw. was ist zu vermeiden?
Falls die Festplatte doch kaputt sein sollte, weiß jemand welche ich stattdessen einbauen könnte bzw. wie/wo finde ich das heraus?
Über Anleitungen würde ich mich natürlich sehr freuen, aber ich bin auch schon für Anregungen/Hinweise dankbar!
PS: Auf dem aktuellen Laptop nutze ich Windows - noch. Das Altgerät möchte ich also auch nutzen mich ausprobieren und was zu lernen.
hallo,
wenn eine Terminal-Methode für 1. ok ist kannst du mal nach tutorials für dd suchen, ich weiß nämlich leider selber nicht genau wie man das macht .
2. NTFS nur wenn du Windows nutzt, unter Linux kannst du z.B. ext4 nutzen (macht Linux aber auch automatisch bei der Installation, du musst es also nicht selber formatieren).
3. Ich würde empfehlen den ganzen Nutzer Ordner zu kopieren, einfach zur Sicherheit. Aber ja die meisten Einstellungen werden unter AppData gespeichert. Leider gibt es da keinen festen Ort wo das gespeichert wird. Teilweise speichern Programme das auch in C:\Programs.
4. Das ist nicht nötig. Mir fällt jedenfalls kein Grund ein warum du es tun solltest. Bei der Installation von Linux einfach darauf achten das du wirklich alle Daten gesichert hast und dann auswählst das die komplette Festplatte überschrieben wird.
5. Such einfach nach SSDs. Achte einfach darauf das es möglichst den gleichen Anschluss hat den die derzeitige Festplatte auch hat. Das kannst du einfach mal nachgucken.
Ich mach sowas mit einem Livesystem von Mint und da das Programm Laufwerke. Wenn es tatsächlich noch eine richtige drehende Festplatte ist, würde ich ein bisschen Geld in die Hand nehmen und eine SSD kaufen, das sind etwa 20 €, die sich lohnen. Dann bleibt deine alte Festplatte als Original erst einmal erhalten.
Wahrscheinlich NTFS oder FAT32, wenn du weiterhin Windows nutzt
keine Ahnung
das macht der Installer selbst
Du kannst mit dem Livesystem von Mint wieder mit dem Programm Laufwerke die SMART-Werte der Festplatte auslesen. Da steht sehr deutlich drinnen, ob man der Platte noch weiterhin trauen kann.
Eine gute Informationsquelle über die in Notebooks verbaute Hardware ist notebookcheck.com. Demnach ist in Deinem Rechner eine 256 GB große M2-2280 SATA SSD verbaut, die man austauschen kann. Da es Festplatten dieses Typs für wirklich kleines Geld zu haben sind, würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, ob ich die alte SSD wirklich weiter verwenden oder nicht besser gleich austauschen sollte.
Wenn Du noch ca. 250 GB Platz auf einer externen Festplatte hast, würde ich mit ddrescue ein Image der Windows-Partition der alten Festplatte auf einer externen Festplatte sichern. Die Image-Datei kann man später unter Linux mounten und dann nach und nach alle Dateien, die man von der alten SSD behalten möchte, rüberkopieren.
Falls Du die alte SSD doch weiter verwenden möchtest: Es ist i.d.R. nicht nötig, die SSD vor der Neuinstallation zu löschen und ein neues Dateisystem anzulegen, weil das die Installationsprogramme der Distribution für Dich erledigen. Die schlagen Dir auch ein Dateisystem für die root-Partition vor (i.d.R. ext4 oder btrfs), das Du nehmen kannst. Es gibt zwar auch Distributionen, bei denen man das vorab von Hand selbst machen muss, aber die würde ich als Einsteiger erst einmal nicht verwenden wollen.
Vielen Dank für die Hinweise!
Ich nehme schonmal für mich mit, dass ich am besten alle Daten sichere (zu 3.), die Festplatte dann einfach überschreiben kann (zu 4.) und ich habe im Internet auch schonmal nach Kosten für eine neue SSD geschaut (Danke @Exilholsteiner). Irgendwo hier im Forum war auch eine gute Anleitung zum Umstieg auf Linux-Mint verlinkt, den Teil werde ich erstmal selbst versuchen.
Scheinbar hatte ich das Problem nicht ganz präzise beschrieben: Der alte Laptop hat Windows 10 und besitzt genau eine SSD-Festplatte mit 256GB. Beim Hochfahren mit dem Linux-Boot-Stick hat diese Festplatte nur Müll angezeigt, da gab es für mich als Nicht-Experte keine erkennbare erhaltene Dateistruktur. Sprich, ich muss vermutlich das Recover-Programm vom Stick aus laufen lassen.
Weiß jemand ob sich dd bzw. ddrescue dafür eignen? Falls ja, wie installiere ich ein Programm portabel und wie führe ich Programme vom Stick aus? Anmerkung: Den Boot-Stick habe ich nicht selbst erstellt, das hat ein Bekannter für mich gemacht…
Viele Linuxe haben auch ein Festplattenprogramm mit dem man die Festplatte reperieren kann. Das hat bei mir schon häufig die Probleme gelöst. Mit dd bzw ddrescue kenne ich mich leider nicht genug aus um dir etwas dazu sagen zu können.
Es kommt erst einmal darauf an, ob deine Festplatte mit Bitlocker verschlüsselt ist. Wenn ja, so hast du mit Linux keine Chance. Das musst du quasi mit Windowseigenen Bordmitteln entschlüsseln und versuche fit zu machen.
Wenn deine Festplatte nicht verschlüsselt ist, so ist die wahrscheinlich mit NTFS formatiert. Linux kann mit NTFS umgehen, aber NTFS ist ein proprietäres Format, das von Windows meines Wissens nicht vollständig veröffentlicht wurde. Das wiederherstellen eines NTFS-formatierten Laufwerkes kann klappen, muss aber nicht klappen.
Die Programm heißt bei Mint Laufwerke und liegt im Menü unter Zubehör.
Das stimmt nicht, für Linux existiert Cryptsetup und Dislocker.
Cryptsetup kann ab Version 2.3 auch Bitlocker entschlüsseln, ist zum Beispiel seit Ubuntu 22 standardmäßig dabei. Laufwerk einfach einstecken und Bitlocker Passwort eingeben, hier ein Artikel auf pctipp.ch.
Oder mit Hilfe von Dislocker, eine Anleitung ist auf linux-bibel.at zu finden.
Das ist ja mal eine Neuigkeit. Kann Linux denn auch die Passphrase aus dem Chip/Bios/woauchimmer auslesen?
Entschuldige die Frage, privat bin ich windowsfrei und fühle mich sauwohl dabei.
Ich habe es bisher nur mit verschlüsselten externen Festplatten und USB Sticks benutzt, da reicht die Passphrase.
Um eine mit TPMChip Bitlocker verschlüsselte Windowssystemplatte, wirst du, wenn kein Zugriff auf das TPM besteht den Bitlocker Widerherstellungsschlüssel benötigen. Habe ich aber so noch nicht ausprobiert.
Also wenn ich mich richtig erinnere, dann war Bitlocker nicht aktiviert. Aber auf jeden Fall spannend zu hören, was es alles an Software gibt! Und ich habe mir auch noch nie überlegt gehabt, dass NFTS proprietär ist, aber das passt zu Windows.
@Chief1945 Ja, eine neue Festplatte zu kaufen ist sicher nicht verkehrt. Update: Die Festplatte hat übrigens ihre Grenzwerte überschritten - und zwar alle.
Aber das Problem, dass ich an die alten Daten nicht herankomme bleibt ja. Und so essentiell waren die Daten auch nicht, in 5 Jahren interessieren die mich vermutlich nicht mehr. Alles wirklich wichtige hatte ich zum Glück gebackupt.
Mithilfe der Anleitung (https://www.tecmint.com/install-linux-os-on-usb-drive/) habe ich jetzt das Ubuntu vom Boot-Stick auf einem größeren Stick als portables Betriebssystem installiert.
Nun stelle ich fest, dass „Laufwerke“ ja schon auf dem Boot-Stick vorhanden war, dafür hätte ich also gar nicht den weiteren Stick gebraucht - egal, ich habe gelernt ein Stick zu partitionieren und dort portabel Linux zu installieren. @B3rnd Wie finde ich jetzt unter Ubuntu heraus, ob Bitlocker aktiviert ist?
Ich erstelle gerade ein Partitionsabbild der kaputten Festplatte (als Backup). Sofern noch irgendetwas an der Festplatte funktioniert besteht die Hoffnung, dass ich Daten wiederbekommen wenn ich die Partition anschließend auf NFTS formatiere, oder?
Ich habe mir noch nie eine mit Bitlocker verschlüsselte Platte angeguckt. Ich würde mit sudo parted --list
mir die Platte angucken. Ich denke, es wir ein sehr großer unleserlicher Bereich sein und ein sehr kleiner Bootbereich sein. Wenn du die Platte in Ubuntu öffnen möchtest, wirst bei einer verschlüsselten Platte sofort nach einem Passwort gefragt.
Laufwerke ist ein sehr schönes Programm, das wahrscheinlich von Distro zu Distro ein wenig anders heißen wird. Das Partitionsabbild ist gut. Versuche nur an dem Partitionsabbild die Dateien zu finden. Mittel deiner Wahl ist Testdisk, welches ganz normal sich in den Quellen befindet. Achtung, das ist ein Terminalprogramm, nur Mut.
Ich darf von meiner Arbeit aus öfters nach Holland fahren und bin dann jeweils eine Woche vor Ort. Von meinem Arbeitgeber habe ich ein T490 mit Windows 10 und allen möglichen Scgutz- und Überwachungsprogrammen. Ich habe dann immer eine externe Festplatte mit LMDE mit, um das Laptop zu „privatisieren“, schließlich muss der nicht wissen, was ich abends mache. Ich werde mir da mal mit LMDE die Platte angucken, denn ich weiß, die ist verschlüsselt und ich kenne sogar die Passphrase, also werde ich versuchen sie unter Linux zu öffnen.
Dann werde ich mich mal an Testdisk versuchen.
Jetzt die Frage welche Option besser ist:
-Testdisk auf Boot-Stick installieren und versuchen das Original zu reparieren oder
-Testdisk auf einem Zweit-Rechner (leider auch Windows) installieren und dann das Abbild bearbeiten, dieses liegt aber auf einer externen Festplatte (Abbild hat 256GB)?
Also die Hardware sieht so aus:
-interne SSD im alten Laptop (schlechte Werte, unklar ob aus der nochmal was wird)
-Partitionsabbild auf externer, ziemlich neuer HDD
Meintest du, dass ich das eine Kopie vom Backup auf meinem Zweitrechner erstellen und dort direkt die Rettung versuchen soll oder was anderes?
Auf jeden Fall gut, dass ich gefragt habe und es dieses Forum gibt!
Das Abbild deiner Festplatte ist dein Backup und die letzte Möglichkeit an die Daten zu kommen, wenn die Hardware versagt.
Wenn Du daran die Datensicherung ausprobierst und was schief geht, dann hast Du nur noch die Daten auf der Platte. Wenn Du die dann nicht nochmal auslesen kannst, war es das mit deinen Daten.
Deshalb macht man in solchen Situationen üblicherweise eine Sicherung (Abbild) der kaputten Platte. Davon dann eine Kopie und arbeitet nur auf einer Kopie, die bei Bedarf, jederzeit vom Backup neu erstellt werden kann.
Wenn die Platte angeschlossen ist, siehst in dem Programm „Laufwerke“ in der Übersicht der Partitionen des betreffenden Laufwerkes das Wort „Bitlocker“ stehen.