Kontake, Kalender, Radicale, NextCloud, Backups und wie alles zusammen spielt

Hallo,

ich wünsche einen schönen Sonntag. Stück für Stück nähere ich mich dem Thema der Unabhängigkeit von großen Cloud-Diensten und anderen Anbietern an und bin jetzt bei Kontakten und Kalendern angekommen.

Dafür möchte ich eine selbst gehostete Radicale Docker-Instanz einrichten, die ich auf dem Android-Gerät via DAVx und diversen Kalender-Apps nutzen möchte. Im Prinzip funktioniert das alles problemlos, aber da es sich um wirklich kritische Informationen handelt, auf die ich nicht mal 1-2 Tage bei einem Serverausfall verzichten kann, brauche ich 1) gute Backups und 2) eine Übergangslösung im Fall eines Ausfalls.

Für 1) mache ich derzeit verschlüsselte Backups zu einem Cloud-Anbieter meiner Arbeit (verschlüsselt vor dem Upload natürlich) und regelmäßige Sicherungskopien auf eine Festplatte.

Das bringt mich zu Punkt 2. Leider habe ich derzeit weder Geld noch Zeit, um mir einen zweiten Server zuzulegen. Gibt es eine datenschutzfreundliche gehostete Alternative?
Zum Beispiel über die Nextcloud-Instanz von disroot.org? (mir geht es nur um Kalender, Kontakte und ggf. To-Do-Listen) Was sind eure Fallback-Lösungen für den Alltag? In der Empfehlungsecke heißt es ja nur selbstgehostet oder verschlüsselt vor dem upload, aber wie geht das am besten in diesem Fall? Oder direkt NUR auf den Cloud dienst setzen?

Entschuldigt, falls die Fragen unsinnig sind, aber dieses Forum und die Seite haben mir schon sehr viel geholfen. Beim Zusammenspiel aller Komponenten tue ich mir dann aber doch noch schwer.

Liebe Grüße und danke vorab!

Wenn du Redundanz benötigst und von Zuhause hostest, kommst du um einen zweiten Server nicht herum, bevorzugt an einem zweiten Ort, da ja auch einfach mal das Internet ausfallen kann, Router kaputt, Stromausfall o.ä. Die Leistungsanforderungen für Radicale sind ja sehr gering, also würde ein günstiger gebrauchter Mini-PC, Raspbi o.ä. den du bei einem Verwandten deines Vertrauens aufstellst schon reichen. Mit Kubernetes kannst du die Server koordinieren.

Dito bei mir: Liegt auf einer bei hosting.de aus Aachen gemieteten Nextcloud (1GB kostenlos) und wird per Cal- und CardDAV mobil und auf dem Desktop angezapft. Fürs lokale Backup nutze ich als Workaround Thunderbird Portable auf einem USB-Stick. Behörden und Admins hätten theoretisch Zugriff, aber diese Kröte schlucke ich bei einer Firma, die hierzulande ansässig ist.

Genau das frage ich mich auch bei Aufgaben-, Kontakt- und Kalenderdaten, die Nextcloud (as a service) in einer für mich nicht direkt zugänglichen Datenbank verwaltet. Da bleibt dann nur Vertrauen oder Selberhosten…

Wenn es kritisch ist, sollte man Geld dafür ausgeben. (Wobei ich den Vorschlag mit einem Pi bei einem Freund auch gut finde.)

Alternativ könnte man sich überlegen was kritisch denn heißt: Denn wenn Du die Daten auf Deinem Handy, Tablet und PC synchronisiert hast, sind sie bei Serverausfall nicht weg. Du kannst dann nur nichts neues mehr syncen. Ist das wirklich kritisch? Wenn das so ist, überleg ob es dir nicht 1€ im Monat wert ist (so teuer ist mein kleiner VPS bei netcup z.B.) eine zweite Location zu haben. Aber auch dann musst Du dann manuell DNS ändern und vorher dafür sorgen dass die Daten synchron oder aus dem Backup kommen.