IP-Adressen jetzt wirklich dauerhafte "Kfz-Kennzeichen" im Internet?

KORREKTUR / HINWEIS / RELATIVIERUNG unten!

Es war ein Datenschutz-Super-GAU als Google und kurze Zeit später, Microsoft vor ca. 10 Jahren verkündeten, sie würden zukünftig alle Daten aller Tochtergesellschaften zusammenwerfen, also jeder für sich, aber eben aller eigenen Tochtergesellschaften.
(Es mag schon damals davon einzelne Ausnahmen gegeben haben, die die Regel bestätigen.)

Nun erfahre ich, dass meine Fritzbox die automatische Neueinwahl ins Netz, was bisher immer wenigstens dann des nachts einmal eine neue IP bewirkte, abgeschafft hat.
Begründung (aus unsicherer Quelle): Es gibt eh keine neue IP bei den meisten Providern …

Ich hab es dann mal ausprobiert, einmal disconnecten, ja, mein Provider ändert weder die ip4 noch die ip6.

Ich hoffe noch, ich (alp)träume!
Und bitte um Kommentare.

ps.
Natürlich ist die IP nur EIN Element des allumfassenden und mittlerweile „wissenschaftlich“ unterstützten, hochtechnisierten, unter Einsatz von KI etc. Tracking. Aber ein sehr wesentliches Element: Sie ist der notwendige Schlüssel für den geradezu physikalischen Angriff auf die Hardware.

ist leider bei vielen Anbietern so. Und beim Trend zu Single-Haushalten ist dann auch das IPv6-Netzwerk (die oberen meist 64 Bits, ohne das zufällige Interface) ein zuverlässiger Identifier.
Mir ist das bei den Recherchen zu Utiq bewusst geworden, die TK-Anbieter wollen mitverdienen.

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Also noch funktioniert in meiner 7530 (mit aktueller Firmware 8.02) zur konfigurierten Uhrzeit die Zwangstrennung. Und jedes Mal neue IP.

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Dieser Satz ist freundlich formuliert Desinformation.
„Die Fritzbox“, also pauschal alle Router diesen Typs haben nichts derlei abgeschafft.

Dir steht es frei, den Provider zu wechseln, der hier alleine die Schuld trägt. Und, schon angeleiert?

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Es ist im Menü der FB nicht mehr vorhanden.
Was meinst du also?

Bei den alten ISDN-Leitungen konnte man durch 7min (oder 10min?) Router ausschalten auch einen Reset beim ISP anstoßen. Geht das vielleicht immer noch, um so eine neue IP zu bekommen?

Eine Zwangstrennung wurde damals auch nicht eingeführt, um aus Sicht des Datenschutzes ständig deine IP zu erneuern. Die Zwangstrennung hatte andere Gründe:
https://www.telespiegel.de/wissen/zwangstrennung-internet/

Aus heutiger Sicht macht diese Zwangstrennung auch keinen Sinn mehr, da viele Dienste wie Telefon oder TV auf eine Verbindung angewiesen sein können. Außerdem ist durch die Benutzung des IPv6-Adressbereiches kein Mangel an Adresse vorhanden.

Wenn man den Datenschutz, den die nächtlich automatisch wechselnde IP bewirkte außer Acht lässt, ja, dann hat sie fast keinen Sinn mehr.
Und natürlich kann man immer sagen: Tracking funktioniert doch viel effektiver noch per Cookies und Fingerprinting etc. Tatsache ist aber, dass die Tracker sehr gern zusätzlich auf die IP zurückgreifen.
Und jetzt noch mehr.

Ich halte die Argumente Telefonnutzung/Video etc. für wenig tragend, weil ich natürlich die IP nicht während eines Telefonats wechsele. Dafür gab es bspw. bei der Fritzbox die verbundene Funktion, dass sie nichts machte, solange das Internet gerade aktiv genutzt wurde.

Ich meine aber, das es neben dem Datenschutz auch eine Frage der Datensicherheit sein könnte: Wenn jemand permanent meine IP kennt und ich eine permanente IP habe (sprachlich so gewollt), kann er auch permanent leichter an meinen Router/Rechner/Smartphone kommen.

Und was ist mit Internet / Zugangsdaten / Verbindungseinstellungen ändern / Zwangstrennung… ?

@miwie
Ja, es hängt vom Provider ab.
Aber nach meinen Informationen (unsicher) sind soviele der großen Provider auf statische IP auch für Privatkunden umgestiegen, dass AVM (Fritzbox) meinte, die Funktion der automatischen nächtlichen Trennung abzuschaffen.
Also bei mir, FB 7590, Firmware 8.03 (aktuell) ist sie futsch.

@miwie
Die automatische Zwangstrennung ist futsch, die manuelle gibt es noch.

Bei mir führt aber auch die manuelle Trennung nicht mehr zu einer neuen IP.

Das erste war automatischer Datenschutz.
Sich immer erst auf die FB zu bemühen, dann im Menü dort runterhangeln, dass ich wirklich nicht jedermanns Sache.
Aber früher hat wenigstens jeder nachts einmal eine neue IP bekommen.


@all:
Ich kann’s noch präzisieren, find ich noch gruseliger:

Die automatisierte Trennung wurde ins Belieben des Internetproviders gestellt. (Wo sie doch eh schon immer war.)
Im Menü darf (!) man jetzt nur noch einen Zeitraum eingeben, WANN es der ISP machen darf, WENN er denn Lust dazu hat.

Aber da mein Internetprovider sogar das datenschützende IP-Stripping bei Emailversand ablehnt, denke ich mal, dass er dazu gggaaarrr keine Lust hat.

IP-Stripping bedeutet, dass man nicht mit jeder Email auch noch zwingend seine aktuelle IP versendet. „Sauber“ sind insoweit wohl Posteo.de und Mailbox.org.

Ein Hackerangriff ist keine Sache von Wochen. Wenn jmd anhand deiner IP-Adresse Böses vorhat, ist auch eine neue Vergabe innerhalb von 24h nicht hilfreich. Das müsste dann schon minütlich passieren.

Der Traum war wohl eher zu glauben ohne VPN/Tor/… dem Tracking nur durch nächtliche neue IP-Zuweisung zu entkommen.

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Nein, davon habe ich nicht geträumt.

Ja, klar, wir können dem nicht sicher entkommen, spätestens wenn die NSA gezielt tracked und nicht nur, wie derzeit, alles in EINE Tonne schmeißt um es später (nach Laune mit einer übrigens laut Snowden von Google lizensierten Suchmaschine) zu durchsuchen, gibt es keine Rettung mehr.
Aber wir können den kommerziellen Datenkraken das Tracking erschweren/aufwändiger machen, die sich ja auch als Zulieferer der NSA verstehen: ADINT

KORREKTUR:

Ich bin derzeit unsicher, ob bei der FB etwas abgeschafft wurde, bin möglicherweise der Halluzination einer KI auf den Leim gegangen.
Die sind ja immer sehr überzeugend … :person_facepalming:
Man kann es gar nicht oft genug sagen.

Ich entschuldige mich mal vorab auch @Galaga , bei dem ich meinte, er habe nicht begriffen, dass es mir NUR um die automatische und nutzerprogrammierte Trennung ging.

Ich bin noch unsicher, was nun wahr ist.
Ich hatte den Hinweis aus der Antwort einer KI bekommen und fand es dann in der FB bestätigt: Nur noch Auswahl des Zeitfenster, aber keine ECHTE Abschaltfunktion mehr dort, also keine Automatik der Trennung DURCH die eigene Box, sondern nur noch Einräumung eines Zeitfensters für den ISP, WENN dieser Lust dazu hat.

Ich berichte weiter.

Wermutstropfen: Eine solche automatische Trennungsmöglicheit über Nacht SOLLTE, da datenschützend Standard sein und NICHT im Belieben des ISP stehen. Die KI-Antwort enthielt auch die Andeutung, die ISP würden zukünftig von sich aus eher keine Trennungen mehr durchführen wollen.
Das kann natürlich ebenfalls halluziniert sein.

Für mich ist es bereits ein DENKZETTEL erster Güte für die doch wieder arglose Nutzung der LLMs. Die sind, auch wenn sie Wahnsinn fabrizieren, total überzeugend, erfinden sogar - mehrfach erlebt - einfach und sehr glaubwürdig Gesetze, die ihre Argumentation unterfüttern.

Aber wie gesagt, dies nur, weil ich unsicher wurde, nicht weil ich schon davon überzeugt bin, DASS es keine Änderung gab.
Ich meine noch immer, dass es die Möglichkeit der EIGENEN automatischen (!) nicht händischen Unterbrechnung (die GIBT es noch) gab.

Also ich pflege hier eine lange Liste aller IP-Adressen, die meine Fritzbox zugewiesen bekommen hat, nachdem eine Trennung statt gefunden hat. Die Trennung fand zu 80% deshalb statt, weil irgendeine Störung auftrat oder (zu 20%) durch Abschalten bzw. Stromausfall auf meiner Seite.
Es gab immer eine andere IP-Adresse. Mitunter gab’s eine IP-Adresse, die mir vor Monaten schon einmal zugewiesen wurde. Das führe ich darauf zurück, dass hier im Umkreis die „Ports“ knapp sind und die Telekom deshalb nur eingeschränkte Subnetzbereiche konfiguriert hat.

Aber: Strom aus - Strom an - neue IP.

Vieleicht hilfe eine gute, alte, mechanische Zeitschaltuhr, die die Fritzbox für 15 Minuten vom Strom trennt?