Datenschutz vs. Komfort: Wo ziehst du die Grenze?

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema Datenschutz und IT-Sicherheit. Wie handhabt ihr die Balance zwischen Datenschutz und Komfort?

In der heutigen digitalen Welt bieten viele Dienste unglaublichen Komfort, aber oft auf Kosten unserer Daten.

Mich würde interessieren, wie ihr zu diesem Thema steht:

  1. Wo zieht ihr die Grenze zwischen Komfort und Datenschutz?
  2. Habt ihr konkrete Beispiele aus eurem eigenen Leben, wo ihr einen Kompromiss eingehen musstet?
  3. Welche Maßnahmen ergreift ihr, um eure Daten zu schützen, ohne auf zu viel Komfort zu verzichten?
  4. Glaubt ihr, dass die aktuelle Gesetzgebung ausreichend ist, um unsere Daten zu schützen, oder sollte mehr getan werden?

Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem spannenden und wichtigen Thema!

Komfort ist mir da nicht so wichtig.
Freue mich eher über die Daten, die ich bei mir behalten kann.
What’s APP ist so ein Ärgernis. Läuft auf extra Arbeitsprofil.
Ansonsten ein Telefon (eOS) nur für SMS und Telefon halt.
Eins nur für Internet (GrapheneOS) und meist im Flugmodus.
Darauf auch 2 Profile. Eins für F-Droid Apps, eins für Google (DHL, MIY, GLS, Blutspende, Google Earth und Übersetzer etc.)
Ansonsten Bargeld, Festnetztelefonie, keine Kundenkarten etc.
Meine Frau übrigens genaues Gegenteil (altes Pixel4a mit GrapheneOS aber dem ganzen Google Geraffel, Amazon, Twitter, Facebook, Skype, Line etc.)
Zumindest von Gmail hat sie sich getrennt und benutzt Protonmail und Threema mit mir.

Ja, ich benutze IodeOS auf einem Fairphone 4 und als Linuxe: Manjaro. OpenSuse Tumbleweed und Mint.
Ich versuche auch möglichst auf Datensparsamkeit zu achten, aber es gibt auch Bereiche/Situationen, wo ich andere Prioritäten höher gewichte.
Ein Beispiel ist das Bezahlen an der Kasse. Ich bezahle meistens mit Girokarte.

Ich finde aber interessant, dass das zwischen deiner Frau und dir trotzdem gut funktioniert, freut mich für euch!

1 „Gefällt mir“

Die Fragen laufen wohl darauf hinaus, kurz das eigene Verhalten und die eingesetzte Technik zu beschreiben - los geht’s:

  1. Smartphone
    Google Pixel 6 mit GrapheneOS, kein Google-Account, F-Droid und Aurora als App-Quellen.

  2. Laptop
    Linux Mint Debian Edition

  3. Instant Messaging
    Signal

  4. Sonstiges
    Außer Mastodon keine Social Media Accounts. Kunde bei Mullvad, aber nicht ständig verbunden.
    Seit über 20 Jahren keine Microsoft- und keine Apple-Produkte im Haushalt.

Keine Ahnung, wo ich mich damit auf der Skala Komfort - Datenschutz befinde. Ich hoffe, eher auf der guten Seite.

Liebe Grüße!

3 „Gefällt mir“

Ich engagiere mich ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation, in der zur Alarmierung GroupAlarm eingesetzt wird. Unter GrapheneOS lief zwar die App, die Alarmierung jedoch nicht zuverlässig. Daher nutze ich aktuell ein iPhone. Netzwerkseitig blockiere ich jedoch Google etc., sodass trotz oftmals eingebauter Google-Sachen keine Verbindung zu diesen Diensten aufgebaut wird. Ich hätte auch normales Google nehmen können, finde Google aber ein Tick unsympathischer als Apple. Und zwei Smartphones hatte ich zeitweise parallel - ein Pixel mit GrapheneOS, das zweite und aktuell einzige ein iPhone. Nur ein Gerät mitzunehmen erwies sich als praktischer und komfortabler. Mein Kompromiss ist also Apple und das blockieren von unerwünschten Diensten.

Sonst nutze ich Linux, Microsoft nur auf meinen Arbeitsgeräten. Datenschutz ist wichtig, die Gesetzgebung berücksichtigt dies meines Erachtens auch gut.

1 „Gefällt mir“

@ChrisXY Deine Fragen sind viel zu generisch, um dazu Aussagen zum Datenschutz zu treffen.
Das ist genau dieser Ansatz mit dem häufig an das Thema herangegangen wird und der dazuführt, dass Datenschutz falsch verstanden wird.
Wissen um die datenschutzrechtlichen Notwendigkeiten für einen Prozess und somit letztendlich eine Verarbeitungstätigkeit datenschutzrechtlich begleiten zu können hängt von vielen Faktoren ab, z.B. einer Risikobewertung, den Zwecken, den Daten, den eingesetzten Mitteln, etc. etc.
… und dann stellt sich die Frage wie wird Komfort definiert, aus welcher Perspektive wird Komfort betrachtet, für wen soll Komfort umgesetzt werden, etc. Gelebter Datenschutz ist viel mehr als nur DS-GVO und BDSG… er ist Prozessmanagement, Informationssicherheit, Datensicherheit, Change Management, Projektmanagement, Psychologie, etc… Wenn man das realisiert, dann läßt sich guter und komfortabler Datenschutz implementieren…

Es freut mich, dass du für dich eine passende Art gefunden hast, um Datenschutz und Komfort für deine Bedürfnisse passend zu kombinieren!

Die Frage war absichtlich sehr offen gefasst, damit einfach verschiedene Meinungen und Herangehensweisen an das Thema diskutiert werden können.

@o0ps
Ja, ich bin auch in einem Verein tätig, momentan jedoch leider wie ich gestehen muss zu passiv.
Ich kann auch verstehen, dass du für diese Situation ein anderes Smartphone benutzt. Schade, dass die App nicht auf GrapheneOS lief, aber vielleicht gibt es ja in Zukunft eine Alternative für die App.

@Sherminator
Das hört sich doch schon ziemlich stark an! Läuft bei dir F-Droid mit Rechteerweiterung oder „normal“?

Vermutlich jeder von uns hat jeweils mindestens einen Desktop-Computer/Laptop und ein Smartphone, dazu kommen eventuell noch weitere Geräte wie Tablets oder Smartwatches und Fitnesstracker. Mir war es wichtig, all diese Geräte unter einen Hut zu bringen und zwar auf eine Weise, die wenig Zeit kostet und gleichzeitig wunderbar miteinander harmoniert. Für mich stellte sich also die Frage: Google oder Apple, wem vertraue ich mehr? Und diesen Vergleich gewinnt Apple für mich ganz klar, weshalb ich bei allem, was die Geräte von Apple betrifft, nicht viel drüber nachdenke. Bei allem, was danach kommt, ziehe ich erst einmal die Grenze und prüfe.

Für mich ist Apple der Kompromiss, weil es letztendlich doch ein US-Unternehmen ist und deshalb der dortigen Gerichtsbarkeit unterliegt.

Ich tendiere eher zum Verzicht, denn wenn ich Dienste, die unsere Rechte mehr oder weniger missachten, dennoch benutze - auch wenn es auf einem Burner-Phone oder dergleichen ist - wird sich nichts ändern. Deshalb gilt für mich: keine Meta-Produkte (WhatsApp, Instagram etc.), keine mit Google reCaptcha geschützten Internetseiten (das schränkt ein!), bis auf ganz wenige Ausnahme keine Apps, die Tracker (auch Google Firebase etc.) einsetzen (auch das schränkt ein!), keine Google-Dienste (Ausnahme: Foto-Hosting bei Apple, weil die Speicherplatz bei Google gemietet haben). Das ganze erweitere ich dann noch auf Unternehmen und Dienste, deren Philosophie aus meiner Sicht zumindest fragwürdig ist, wie zum Beispiel Nord Security, Brave oder Proton. Das Internet wird durch all diese Maßnahmen ein gutes Stück kleiner.

Sagen wir so: es könnte mehr getan werden. Aber realistisch betrachtet, schaffen wir es trotz großer Bemühungen in der EU noch nicht einmal die DSGVO überall durchzusetzen. Deshalb sehe ich hier mittelfristig keine großen Veränderungen, auch wenn es wie gesagt möglich wäre.

1 „Gefällt mir“

Du fragst Sachen. :sweat_smile: Ich habe F-Droid „normal“ aus der apk-Datei ihrer Webseite installiert. Es hat die Berechtigungen „Benachrichtigungen“, „Netzwerk“ und „Sensoren“. Ich kann mich nicht daran erinnern, da nachträglich etwas geändert zu haben. Beantwortet das Deine Frage?

Da bin ich ja beruhigt - ich dachte schon, ich bin der einzige hier im datensparsamen Forum, der sich so verhält…

Mit Smartphone oder Watch zahle ich nicht, mit Bargeld nur, wenn der Händler oder Dienstleister (mein Frisör z.B.) das als einzige Option anbietet. Für mich ist das (danach fragtest Du) ein Zeichen von Komfort: Ich laufe gern mal ohne Portemonnaie und ohne Smartphone durch die Gegend - nur die Girocard ist in der Hosentasche immer dabei.

Und wer meint, mit Bargeld besser die Übersicht zu behalten: Per Kartenzahlung ist die Umsatzanzeige die perfekte Übersicht darüber, wofür ich wieviel ausgebe. Die Datenspur ist mir bewusst, aber die genannten Vorteile sind mir das wert (neben der Beruhigung, praktisch nie mit einer höheren Barschaft rumlaufen zu müssen).

Edit: Typo

Ich finde die Fragen gut, denn mich bewegt das sehr. Ich reibe mich da zu sehr auf, um meine Daten zu schützen (teilweise geht es da halt auch um sensible Daten). Ich muss da trotz allem umdenken (nicht zuletzt weil mich jeder Pups Unmengen an Zeit kostet, rauszufinden, wie ich damit umgehe, mehr als ich habe). Und schaue da gerne auf User hier, denen es ähnlich wichtig ist wie mir, wo sie Kompromisse eingehen. Grund warum so eine Abwägung nicht so einfach ist bei mir ist aber auch, dass es bei mir meist nicht um Komfort geht, sondern um Notwendigkeiten in meinem Leben. Also z.B. eine erwähnte Fitnesswatch würde ich mir nicht aus Gründen „hätte ich gerne“ zulegen, sondern aus gesundheitlichen Notwendigkeiten. Aber ich hab keine. Wenn mir etwas datenschutzmäßig nicht passt, dann hab ich es oft nicht (außer absolut notwendig). Ich brauche nichts an neuer Technik, Bedürfnisbefriedigung, was ich vorher auch nicht hatte. Doof wird es, wenn man etwas in Anspruch nehmen muss, für Bedürfnisse, die man lange ohne stillen konnte, wo aber die zunehmende Digitalisierung einen ins Abseits stellt, wenn man nicht mitmacht (Bsp. Messenger) und das wird immer mehr. Einen Kompromiss gehe ich z.B. ein, dass ich einen Lebensmittellieferdienst brauche, aber ist datenschutztechnisch eine Katastrophe, hilft aber nichts.
Ich versuche. technisch umzusetzen, was geht, ich komme aber halt nur sehr langsam voran. Das an Themen, was ich nicht schaffe, bleibt soweit möglich erst mal links liegen bzw. nutze ich dann so gut wie gar nicht (z.B. Smartphone).
Ich habe so einen Plan, wie ich vorgehe, alles datenschutzmäßig gut umzusetzen, erst Linux und Browser, weil das für mich am wenigsten zu verzichten ist, dann Mail, incl. Verschlüsselung, dann Smartphone. Dann alltagspraktische Sachen wie Saugroboter oder Fitnessuhr. So grob einmal.

Von der Gesetzgebung erwarte ich mehr. Dass da nicht soviel „Gummiparagraphen“ sind, die oft zu Lasten des Verbrauchers ausgelegt werden (Stichwort „berechtigtes Interesse“) bzw. dass man viel schärfer kontrolliert, ob die Auslegung in Ordnung ist. Dass mehr nachgedacht wird, bevor man öffentlichkeitswirksam mehr Digitalisierung fordert und durchpeitscht, obwohl klar ist, dass der Datenschutz und Sicherheit jeweils im Argen liegen. Dass die Politik das Thema ernster nimmt, und dass dafür auch mehr Geld ausgegeben wird. Dass insbesondere das Thema Datenschutz und Gesundheit wichtiger genommen wird (Stichwort „neue“ Projekte wie ePA, dass Sachen wie doctolib ein Riegel vorgeschoben wird). Und dass da in der Bevölkerung ein breiteres Bewusstsein geschaffen wird.

Für mich ist das Thema „Datenschutz“ eh v.a. ein politisches Thema. Wenn, so wie wir hier, jeder so einzelkämpfermäßig vorgeht, wie er sich selbst am besten schützt (was ja vollkommen ok ist), werden wir damit keinen Blumentopf gewinnen, es bäuchte mehr. Im Grunde bräuchte man eine politische Bewegung von Datenschutzinteressierten, die das Thema anderen näher bringt, die absolute Notwendigkeit vor Augen führt, man müsste auch denen zeigen, was man technisch tun kann, die technisch nicht so versiert sind! (nur die breite Masse kann dem Thema die Bedeutung geben). Und auch versucht, politisch was durchzusetzen. Das Thema müsste gesellschaftlich breiter aufgestellt sein. So, das Wort zum Sonntag schon am Freitag :wink:

1 „Gefällt mir“

Klingt für mich nach nach einer interessanten Herangehensweise. Mein Smartphone (IodeOS) und „Haupt“-PC (Manjaro KDE) sind momentan durch die KDE-Connect App miteinander "verwoben. Die teilt im eigenen Heimnetz alles verschlüsselt miteinander wie z.B. Musik/Film/etc.-Daten, meine Smartphone Nachrichten werden auf meinem Desktop zusätzlich angezeigt, sowie Anrufe etc.
Was ich auch praktisch finde, ist die geteilte Zwischenablage. Copy/Paste funktioniert dadurch geräteübergreifend.
Als Smartwatch nutze ich die Bangle.js . Die ist komplett quelloffen und nutzt schon als Standard die Gadgetbridge App (haben auch einen eigenen Fork davon entwickelt).

Beim Verzicht stimme ich dir auch zu, wobei ich dort halt manchmal auch Ausnahmen (wie bei Girocard-Zahlungen) mache.
Ich bin der Meinung, die DSGVO ist nicht perfekt, aber okay und wir hatten Glück, dass sie vor einigen Jahren schon verabschiedet wurde, heute würde es vermutlich schwerer, diese zu verabschieden… nur meine persönliche Einschätzung :sweat_smile:

@Sherminator

Ja, danke für die Antwort! Auf IodeOS ist die Rechteerweiterung standardmäßig mitinstalliert. Sie erweitert die Rechte und Funktionalität des F-Droid Store um die Möglichkeit, automatisiert Updates einzuspielen. So weit ich weiß, muss das OS jedoch gerootet sein, wenn man das persönlich machen möchte. Bei IodeOS ist es Bestandteil des OS, daher brauche ich dafür kein gerootetes Handy.

@nick

Nein, bestimmt nicht :smile:
Ich denke es ist klar, dass in einem Datenschutzforum natürlich das Datenschutz-Level bzw. die persönliche digitale Lebensgestaltung sich stärker von Mitgliedern anderer Foren, die einen anderen Schwerpunkt setzen, unterscheidet.
Vielleicht traut sich auch nicht jede Person über ihre Kompromisse zu sprechen?
Ist ja auch vollkommen legitim, niemand wird zu irgendwas gezwungen.

Das sehe ich ähnlich. Mit Bargeld verliere ich persönlich deutlich schneller die Übersicht über meine Finanzen. Zusätzlich gehöre ich wohl zu der Fraktion, die sich nicht besonders wohl fühlt, mehr als 50€ Bargeld mit sich zu führen :sweat_smile:

Naja, mal schauen, was aus dem Wero wird!

@Toughy

Danke! Und danke für deine ausführlichen Beitrag!

Ja, in diesem Dilemma befinde ich mich auch häufiger. Ich versuche möglichst (mit Ausnahmen) ebenfalls auf datenschutzsparsame Alternativen zu setzen.
Leider ist die Lebenszeit und Freizeit begrenzt. Da kommt es dann ab einem bestimmten Zeitpunkt zu einer Abwägung, wie viel Zeit man investieren kann/möchte, um seinen persönlichen „Schutzschild“ aufzubauen.

Ich handhabe es so: Wenn ich etwas haben möchte, recherchiere ich, ob es gute Alternativen gibt. Gibt es keine, dann komme ich zu deinem Punkt: Brauche ich es wirklich, oder ist es eine nette Spielerei?

Ich denke Datenschutz ist ein Marathon, bei welchem sich ständig die Strecke und die Hindernisse ändern. Wenn man das auf Dauer umsetzen will, hilft ein extremer Sprint bei welchem dir irgendwann die Puste ausgeht, meiner Meinung nach eher weniger. Daher stimme ich dir zu :ok_hand:

Es gibt Dinge, die mir wichtig sind. Z.B. nutze ich ein Android-Handy, weil es eine bestimmte App, die ich verwende, nur dafür gibt.
In Sozialen Medien bin ich unterwegs, weil ich das für bestimmte Kommunikationen benötige und auch im Arbeitsumfeld (da ist es aber eher, um Bescheid zu wissen und bestimmte Aspekte zu testen/prüfen). Bin dort nur nicht unter meinem Klarnamen unterwegs und stelle keine Inhalte ein. :sunglasses:

Ansonsten auch einfach nicht ständig online sein, Bezahlen eher mit Bargeld, mehr im realen Leben machen als virtuell.

Die Gesetzgebung wird die Probleme nie in den Griff bekommen, egal wie „streng“ die Gesetze sind, in der Realität ist es nicht umsetzbar…

3 „Gefällt mir“

Warum? Wenn die Datenschutzbehörden besser aufgestellt würden, wenn Leute, die sich ein bisschen besser auskennen, sich dann leichter/erfolgreicher wehren könnten und es dann mehr Eingaben gibt, Auswüchse verboten werden, dürfte es schonmal deutlich besser werden. Unternehmen können jetzt ja oft machen was sie wollen, weil sie in der Praxis kaum gebremst werden. Und dadurch, dass die Massen keine Alternativen haben, werden die datenschutzunfreundlichen Unternehmen weiter in ihrer Macht gestärkt, statt andersrum.
Es wird nie so sein, dass man sich mit Datenschutz sicher sein kann, das sehe ich auch, aber statt dass die Gesetzgebung der Realität Lichtjahre hinterherhinkt, könnte sie näher dran sein und damit kritischen Menschen ermöglichen, besser ihre Rechte durchzusetzen.

Ich verzichte dabei sehr auf Komfort. Habe aktuell RethinkDNS neu eingerichtet und wieder mal jeder App einzeln die Verbindungen erlaubt. Ist ganz schön aufwändig, v.a. wenn man viele Blocklisten nutzt, weil dann manche Verbindungen erst gar nicht auftauchen und man die recht mühsam in der App zusammensuchen muss. Beispielsweise hab ich die „no google“-Blockliste auch aktiv, aber Aurora Store braucht halt (und bekommt sie als einzige App bzw. storage.signal.org ist auch in der Liste…) Verbindung zu Google-Servern. Mit dieser Liste aktiviert tauchen die Verbindungen in der Übersicht von Aurora Store gar nicht auf, weil DNS nicht aufgelöst wird.

Bzgl. Browsern darf der Tor-Browser alles, der Mull-Browser darf alles, außer das, was in den Blocklisten steht und das, was von uBlock blockiert wird und Vanadium darf nur explizit Domains erreichen, die ich gezielt ausgewählt habe.

Das schöne ist: Das Einrichten ist anfangs immer Aufwändig, aber irgendwann flutscht es. Das ist es mir absolut wert und ich will es nicht mehr anders. Kein Scherz: Lieber verzichte ich auf ein Smartphone, als von dieser extrem strengen Konfiguration nochmal wegzugehen. Das in Verbindung mit dem Datenschutz und der Sicherheit von GrapheneOS und meiner sehr vorsichtigen Nutzungsart gibt mir ein ganz gutes Gefühl. Davon jemals wieder abzurücken ist echt schwierig und für mich wahrscheinlich nicht möglich.

1 „Gefällt mir“

Spätestens immer dort, wo die eigentliche Kernfunktion nicht mehr im Mittelpunkt steht. Ganz konkret bedeutet das für mich kein WhatsApp, kein Facebook, kein Instagram, kein TikTok, kein PayPal, kein Twitter/X, keine Google Dienste, kein Windows (beruflich und privat).

Einbußen: Für mich keine. Es funktioniert sehr gut. Aktuell gibt es nichts was ich vermisse.

  • Um mich beruflich zu vernetzen, nutze ich LinkedIn. Das ist zwar kein Kompromiss den ich eingehen musste, aber wollte. Nutzen tue ich es am Smartphone im Arbeitsprofil und am PC in einem separaten Browserprofil - mit so wenig hinterlegten Informationen wie möglich, aber so vielen wie nötig.
  • Ein Kompromiss ist für mich Android. Einerseits möchte ich die vollständige Kontrolle über das Gerät haben, andererseits gibt es verschiedene Dinge, die mich daran stören. Sollte man irgendwann nicht mehr die volle Kontrolle haben können, wird es einen Kompromiss in Richtung iPhone oder Feature-Phone geben.

Auf den vermeintlichen Komfort verzichte ich gerne. Kommt allerdings konkret auf die Anwendung/Plattform an, d.h. manchmal schreib ich mir letztendlich auch mal eigene Anwendungen, wenn es kein passendes* Open-Source Projekt gibt.

*) …oder annähernd passendes, zudem man etwas beitragen könnte.

Ich denke schon, dass es aktuell ausreichend ist. Was fehlt ist die Durchsetzung.

2 „Gefällt mir“

wie sich das liest war das nicht die allererste rDNS Einrichtung :eye: :eye:
…mittels Sichern und Wiederherstellen was unter Konfiguration > Einstellungen > Allgemein zu finden ist, hättest du dir eine menge Arbeit gespart :slightly_smiling_face:

ich habe nämlich das genauso handgehabt und ziehe bei fortlaufende Änderungen immer ein Backup …diesen kann man auf alle andere Geräte nach der rDNS installation drauf ziehen.

1 „Gefällt mir“

Ganz ohne Komfort wäre mir zu stressig. Datenschutz ist aber trotzdem wichtig.
Komplett De-Googled geht mir derzeit zu weit leider.

Geschäftlich wird Microsoft 365 und Windows (10) genutzt…
Das kann ich selbst leider nicht ändern :frowning:

Zudem laufen manche Computerspiele besser unter Windows 11 :smiley:
Das lässt sich aber über ein Dual-Boot System gut lösen :slight_smile:

Pers. nutze ich GraphenOS und Tuxedo OS.
Auf dem Smartphone erhalten die „bösen“ Apps nur Netzwerk Zugriff, wenn diese es brauchen. Zudem ist die Hintergrundnutzung für diese Apps systemseitig untersagt, wenn es die grundsätzliche Funktionalität nicht einschränkt.
Technisch sei es aber möglich dass die Apps untereinander kommunizieren und über die Google Dienste Informationen nach außen schleusen können.

Es werden nur die Apps installiert die benötigt werden und wenn möglich immer die Variante die Datenschutzfreundlich aber Sicher ist.
Nachrichten-Apps wie tageschhau etc… kann man sich auch als Browser Verknüpfung installieren z. B via der App „Mull“.

Außerdem DNS Filter systemseitig oder via RethinkDNS.

Geschäftliche Daten werden mit der „shelter“-App isoliert.

Tuxedo OS (basierend auf dem aktuellem ubuntu LTS) hat ein hybrides Releasemodell aus Rolling- und Point-Release.
Es nutzt KDE was es für mich zu einem nahezu perfektem Kompromiss zwischen Datenschutz und Komfort macht.

Formell ist die DSGVO recht solide, meiner Meinung nach.
Aber was auf dem Papier steht, wird von vielen EU-Unternehmen nicht oder nicht konform eingehalten.
Die Politik sollte mehr Ressourcen schaffen, um gegen Verstöße gegen die DSGVO vorzugehen und damit die Einhaltung der DSGVO besser kontrolliert wird. Das umfasst auch den Nutzern besser dabei zu unterstützen und zu motivieren solche Fälle transparent zu melden.

Es gibt viele Systemhäuser, die z. B. Google Workspace an deutsche Unternehmen als DGSVO-konform anbieten.
Google Workspace (geschäftliche Produkt sparte von Google: Umfasst E-Mail, Cloud-Speicher, Google Chrome Browser etc.) kann angeblich DSGVO-konform eingesetzt werden.
Das finde ich trotz angepasster Datenschutzerklärungen und Datenzentren in Deutschland seitens Google, persönlich sehr skeptisch und sollte umfangreich besser kontrolliert sein von der Politik.

2 „Gefällt mir“

Ich hab auch Backups, aber die sind alle zu neu. Wenn ich die einspiele, ist das Verhalten so, wie ich hier schrieb: https://www.kuketz-forum.de/t/fuer-umsteiger-einsteiger-fragen-und-diskussion-zu-rethinkdns/5694/251

War hier in diesem Thread natürlich nicht erkennbar, daher danke für den Hinweis.

Das sehe ich ähnlich wie @nobody:

Sei noch zu erwähnen, dass ich den meisten content bei den aufgeführten Diensten nicht für Inhalt halte :smiley: Aka. interessiert mich nicht.

Sollten Leute nur whatsapp haben und ich ein Interesse an der Kommunikation mit der jeweiligen Person so biete ich die Übernahme der 5€ Threema (meine Messenger Wahl) Kaufgebühr an. Das fungiert dann schon als Selektion: wird das Angebot nicht angenommen, so ist das Interesse meiner Interpretation nach nicht gegensätzlich.

Ja, leider die Bahn auf allen Ebenen:

  • der Navigator ist im Arbeitsprofil, was mittlerweile ja ein defacto Zwang ist, da es keine physischen Bahncards mehr gibt (s. dazu auch Petition gegen Digitalzwang

  • Ein Bahn-Account braucht man defacto auch zum Sparpreise buchen. Dieser Kompromiss meinerseits scheint allerdings Bahn-seitig aufgekündigt worden zu sein: seit neustem kann ich nicht mehr per SEPA bezahlen weil ich mich weigere, die Echtheit meiner Person entweder mittles eines über einen Drittanbieter abgewickelten Online-Banking Login zu bestätigen oder ein biometrisches Passbild in die Kamera zu halten (ein Schelm wer da an automatisierte Videoüberwachung an Bahnhöfen und deren Vorplätzen denkt…). Da muss ich mir also wieder was praktikables ausdenken…

Und PayPal, da man darum nicht mehr herumkommt und viele Seiten entweder nur noch PayPal als Zahlungsmethode akzeptieren oder halt als höchstes der Gefühle über PayPal abgewickelte Kreditkartenzahlungen, wobei ich bei letzterem den Vorteil nicht sehe sondern nur Nachteile.

Ich würde gerne eine Frage in die Runde werfen:

Wie behandelt ihr das mit Zahlungen im Internet, wenn es keine „klassischen“ Zahlungsmöglichkeiten gibt?

2 „Gefällt mir“