Es geht hier nicht um Apps oder Packstationen, sondern um den Umgang mit Unterschriften von Personen, die ein Paket annehmen.
Gestern klingelte ein Paketbote von DHL in allen Wohnungen Sturm, weil er ein Paket für meine Nachbarn (die gerade nicht da waren) abzuliefern hatte. Ich hatte das Paket angenommen, wie das bei uns im Haus üblich ist. Ich war ein wenig erstaunt, dass ich für das Paket auf dem Touchpad des Paketboten unterschreiben sollte, habe das dann aber gemacht.
Zwei Minuten später klingelte der Paketbote und behauptete, dass meine Unterschrift nicht mit der in meinem Personalausweis (den ich nicht vorgezeigt hatte) übereinstimmen würde und forderte mich auf, noch einmal zu unterschreiben. Das habe ich, trotz Bedenken gemacht. Beide Unterschriften sehen meiner normalen Unterschrift nicht ähnlich, weil ich auf den Geräten mit bloßen Fingern nicht richtig schreiben kann, vor allem wenn sie nicht absolut still gehalten werden. Dann verschwand er.
Ich wäre einigermaßen schockiert, wenn DHL jetzt eine Unterschriftendatenbank führen würde, auf die jeder Paketbote Zugriff hätte. Das letzte Mal, das ich vor dem gestrigen Vorfall für ein Paket unterschrieben hatte, war vor Corona und ist also mittlerweile ca. 4-5 Jahre her. Kennt sich jemand mit dem „Beauskunftungssystem“ von DHL und wer alles auf die Daten Zugriff hat, aus?
Heute früh fand ich in meinem Briefkasten eine für meine Nachbarn bestimmte Benachrichtigung, dass ein Paket in der Packstation auf sie warten würde. Die kann nur von dem Paketboten von gestern stammen, weil die normale Post von gestern schon durch war und ich meinen Briefkasten kontrolliert hatte, bevor der Paketbote gestern aufschlug. Ich kann mir vorstellen, dass die Behauptung, meine Unterschrift würde nicht mit der bei DHL gespeicherten übereinstimmen, eine Notlüge des offensichtlich mit der weihnachtlichen Paketflut überforderten Paketboten war.
Ixh weiß nicht, woher die Post deine auf dem Personalausweis stehende Unterschrift kennen sollte. Auch das irgendein Abgleich stattfinden soll halte ich für unwahrscheinlich. Aber ich arbeite aber seit 2,5 Jahren auch nicht mehr für diese Firma. Von daher kann ich das jetzt nicht zu 100% widerlegen.
Es gab aber auch zur Corona-Zeit Pakete, die eine Unterschrift erforderten. Auch später wurde es aif manche Pakete ausgeweitet. Dies konnte am Paket selbst liegen, am Empfänger, an der Gegend. Was auch immer. Klar war nur: wenn der Scanner eine Unterschrift verlangte, brauchte man auch eine. Eine Umgehung dessen war nicht möglich.
Vielleicht hat sich der Paketzusteller einfach verklickt und den Vorgang rückgängig gemacht und dir diese Begründung gesagt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es doch eine Neuerung bei denen. Dann müssten aber mehrere davon Wind bekommen haben.
Wenn die ernsthaft erwarten das eine schnell mit dem Finger gemachte Unterschrift auch nur ansatzweise Ähnlichkeit mit der auf einem amtlichen Dokument hat - dann werden die eine Menge Pakete wieder mitnehmen müssen.
Ich nehme mehrmals im Monat Pakete für Nachbarn im Haus an. Nicht immer muss ich unterschreiben, sondern soll nur meinen Namen nennen. Immer wenn ich unterschreibe, ist das gekrakelt oder ein Kurzzeichen. Gab nie ein Problem.
Also es reichten Initialen - keine vollständige, Ausweis-ähnliche Unterschrift nötig.
Was mir aber neulich auffiel:
Der Zusteller bekommt auf seinem Gerät bereits alle Namen der Hausbewohner angezeigt, damit er auswählen kann, an welchen Nachbarn er ausgehändigt hat.
Was haben die da bei DHL für eine Datenbank am Start?
In der Vergangenheit haben die Zusteller den Namen eingetippt. Oder war das vielleicht bereits eine Suchfunktion in der Datenbank?!
das nennt sich Steckfolgensortierung. Ich halte die für rechtswidrig, recherchiere aber noch dazu. Wer möchte kann mich anschreiben - oder widersprechen, aber der Widerspruch scheint nicht ernst genommen zu werden.
Eine Datenbank, auf die anscheinend jeder Zusteller zugreifen kann, haben die da mit Sicherheit am Start. Nach der zweiten Unterschrift drückte mir der Zusteller eine Benachrichtigung für meine Nachbarn in die Hand, auf der mein Vorname steht. Der steht weder auf dem Briefkasten noch auf dem Klingelschild. Auch deshalb halte ich den Zusteller für überfordert.
Ich male da immer 2x ein „X“ drauf. Möglichst krakelig. Hat noch nie einer drauf geguckt. Ist den Zustellern auch egal, weil die hier alle kennen. Es sind ja - bei der Masse an Sendungen - meist die gleichen Personen, die die Pakete für die Nachbarn in Empfang nehmen
Darüber hinaus ist DHL bzw. die Post der mit Abstand größte Adresshändler. Denn die Post kennt z.B. neue Anschriften eher als die Schufa. Schliesslich wollen die Menschen ihre Zeitschriften an ihre neue Adresse geliefert haben. (ja, es gibt noch Zeitschriften und Menschen, die solche Sachen lesen ;-))
Ich kenne das System von DHL nicht genau genug, aber die Unterschrift wird mit Sicherheit so lange gespeichert, wie man gegen DHL Schadensersatzansprüche geltend machen könnte. Vielleicht hat bei DHL eine KI Einzug gehalten, die alte und neue Unterschriften vergleicht? Ich werde mal beim nächsten mal 4x ein „A“ malen, um das zu testen…