Abschaffung der Girokarten, Ersatz: US-Debitkarten (Visa, Mastercard)

Sie haben ebenfalls die Wahl, auf die App umzusteigen oder die Bank zu wechseln.

Das stimmt nur, wenn der alte Generator die Voraussetzungen nicht erfüllt. Ich nutze beispielsweise seit 2015 den Digipass 836 von 2011 und kann diesen sowohl für Girocards meiner Sparkasse, Raiffeisenbank und der DKB nutzen. Jener funktioniert (leider nur) mit dem Flickercode und der manuellen Eingabe.

Da du deinem Argument selbst widersprichst, gehen wir direkt zur möglichen Datenproblematik: Die DKB weiß bereits bei Zahlung über die Girocard-Funktion, wo du wann eingekauft hast, das ändert sich nicht bei der Zahlung über eine VISA. Falls du die App meinst, musst du dir überlegen, was für Vorteile sie selbst über die App hat, die sie nicht über die Website realisieren könnte. Tracking, um die gefragten Funktionen zu „verbessern“, ist mit Javascript auch im Browser möglich. Die wenigen Prozente (?), die jenes blockieren, sind vermutlich irrelevant. Mir fallen keine nutzerdatenrelevanten Gründe ein.

Maestro und vermutlich bald auch V-Pay sollen abgeschafft bzw. mit den „Muttermarken“ vereint werden. Im Idealfall soll es beim Bezahlen keinen Unterschied zwischen Mastercard / Visa Prepaid, Debit und Kreditkarte geben. Aktuell ist das noch der Fall, weil einige Länder und auch Automaten die Offline-Funktion mit Bonität / Deckung der Kreditkarte benötigen. Dies ist zum Beispiel in der Bahn, im Flugzeug oder am Tankautomaten (besonders in Frankreich) der Fall, aber auch online wie offline bei einigen Autovermietungen.
Weil es keine einheitliche europäische Lösung gibt, können die beiden Unternehmen jetzt von dieser Zusammenführung in die Marken Mastercard bzw. VISA profitieren. Durch die im Vergleich höheren Gebühren und gleichzeitig die Reichweite ist dies intelligent von ihnen gemacht, um Geld zu verdienen, zusätzlich haben die Kunden nicht mehr das Problem, zu gucken, ob sie mit einer Karte zahlen können oder nicht - die Gebühren sind schließlich in Deutschland bereits im Preis enthalten und somit unsichtbar.
In Deutschland haben die Marken in der Regel noch das Image von reinen Kreditkarten, wobei Kredite (und Schulden) hier häufig als schlecht deklariert werden. Sobald dieses Problem überstanden ist, haben viele Banken ein gutes Produkt, das international und online funktioniert und an dem sie selbst mitverdienen, weil die Kunden nicht auf Lastschrift oder Zahlungsdienstleistungen und Kreditkarten Dritter ausweichen müssen.

Datenskandale interessieren die Öffentlichkeit nicht, wie zum Beispiel bei dem Datenleck bei dem ehemaligen Bonusprogramm Priceless Special zu sehen war - wobei dies auch nicht allzu bekannt ist / war. Ein Problem, das ich mir zukünftig vorstellen kann, ist das Einstellen aller Zahlungsvorgänge, weil die USA wieder Probleme mit den Ansichten anderer Staaten haben. Beispiele sind auf Politikebene die Google-Dienste bei Huawei und auf reiner Unternehmensebene Paypal, das gewisse Erotikseiten aussperrt.

Insgesamt begrüße ich den Schritt ebenfalls nicht und werde mein DKB-Konto bald kündigen, da die Konditionen als Zweitkonto ab 2023 für mich nicht mehr zufriedenstellend sind.
Sofern der normale Bürger aber App-Banking betreibt und kein Problem hat, die Visa-Debit zu nutzen oder für die Girocard oder Kreditkarte zu zahlen, kriegt er bei der Bank immer noch ein gutes Konto für einen guten Preis.

Im Übrigen ist Chip-TAN potentiell auch mit Nicht-Girocards möglich. Dass die Banken das nicht anbieten, ist (vermutlich) nicht die Schuld von Mastercard und VISA. Ebenfalls ist das ständige Verlangen einer TAN bei jedem Login (und der nichtvorhandenen Möglichkeit, dieses abzustellen) maximal unschön für DKB-Kunden gestaltet. Dies haben viele Volksbanken und Sparkassen besser gelöst.

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