Ein paar Anfängerfragen zu Linux

  1. Gibt es eine anfängerfreundliche Distro mit möglichst wenig vorinstallierten Apps (keine Spiele etc)?
  2. Gibt es eine DIstro mit Librewolf im Paketmananger?
  3. Habe ich es richtig verstanden, dass Apps aus den Distropaketmanagern sicher sind, man bei Flatpacks, Snap, Appimages, AUR aber vorsichtig sein sollte?
  4. Wird man bei jeder Distro automatisch über Updates (sowohl System als auch Apps) benachrichtigt, oder muss man dies bei einigen selber anstoßen?
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Für die meisten Distros gibt es Minimalvarianten oder Netzwerkinstaller, bei denen man genau auswählen kann was man will. Die Frage ist aber ob du das als Anfänger wirklich willst, oder ob dir das nicht mehr Probleme macht. Spiele sind meistens sowieso nicht im Standardzustand dabei.

Ich würde Fedora KDE für Anfänger empfehlen. Von typischen Anfängerdistros, wie Linux Mint, rate ich ab, da diese meist Nachteile beim Thema Sicherheit haben.

Nein. Das Hinzufügen eines Repository ist aber normalerweise nur eine Zeile die man in die Konsole eingeben muss, sollte also kein entscheidender Faktor bei der Distro-Auswahl sein. Bitte nicht das Flatpak verwenden, da es Teile der Sandbox außer Kraft setzt.

Nein. Das kann man mit Einschränkungen nur für die offiziellen Repositories sagen.

Das sind nur Paketformen/Manager. Die Quelle ist entscheidend. Wenn es direkt vom Entwickler stammt, ist es z.B. kein Problem.

Nein. Das hängt von der Distro, dem Desktop Environment und deinen Einstellungen ab. Einstellen kann man aber sowas überall.

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@brutti2

„Gibt es eine DIstro mit Librewolf im Paketmananger?“

@Chief1945

Nein. Das Hinzufügen eines Repository ist aber normalerweise nur eine Zeile die man in die Konsole eingeben muss, sollte also kein entscheidender Faktor bei der Distro-Auswahl sein. Bitte nicht das Flatpak verwenden, da es Teile der Sandbox außer Kraft setzt.

Das stimmt so nicht, Manjaro hat die bin als AUR-Paket „im Bauch“

Habe ich es richtig verstanden, dass Apps aus den Distropaketmanagern sicher sind

Der Fall von xz zeigt dass man immer vorsichtig sein sollte!

Das AUR gehört aber nicht zu den offiziellen Repositories der Distro. Manjaro sollte man als Anfänger nicht verwenden, am Besten generell nicht. AUR und Manjaro zusammen machen nur Probleme und widerspricht den Empfehlungen von Arch.

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@Chief1945
kann ich als jahrelanger Anwender von Manjaro, Arch, Endevour, Debian und Kali nicht bestätigen… man darf nicht immer alles glauben was andere sagen oder schreiben.

ich habe auch noch keinen vernünftigen Grund gefunden, warum Anfänger nicht mit Manjaro anfangen sollten, schließlich hätte man auch die Stable-Option…

Schön, dass es für dich funktioniert. Ändert aber nichts an den objektiven Nachteilen.

  • Manjaro verzögert Updates, ohne nennenswerte Stabiliätsgewinn, aber mit Sicherheitsverlust
  • Dadurch, dass nicht alle Pakete und auch nicht das AUR verzögert werden, kommt es zu Partial Updates. Diese sind in Arch-Linux-Distributionen nicht unterstützt, führen zu Problemen und es wird ganz klar davon abgeraten.
  • Manjaro arbeitet ganz klar gegen Prinzipien den eigenen Upstream Arch.
  • Manjaro hat absolute Anfänger-Sicherheitsfehler gemacht und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach (z.B. Zertifikate nicht erneuert) und die Lösungsvorschläge für die Benutzer waren noch schlechter. Eine Distro, der solche Fehler unterlaufen, hat viel Vertrauen beim Thema Sicherheit verspielt.

Wer schon Arch nicht selbst aufsetzen will oder kann, greift zu EndeavourOS. Aber für absolute Linux-Anfänger ist keine Arch-Variante geeignet.

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@Chief1945 ich glaube nicht, daß weder @brutti2 noch sonst irgendjemanden Deine dogmatische Sicht der Dinge eine Mehrwert bieten kann…

meine Katze mag Mäuse und ich nicht…

Ich kenne keine Linux-Distro, die von allen geliebt wird und ebenfalls keine, die keine Anfängerfehler gemacht hätte…
… und Distros, die ihre Seele an US-Konzerne verkaufen, sollten im Punkte Sicherheit sowieso keine Rolle spielen…

Aber für absolute Linux-Anfänger ist keine Arch-Variante geeignet.

Das ist Deine Meinung. Ich habe eine andere! Damit ist das Thema für mich beendet!

Ahnt man als Einsteiger möglichweise noch nicht: Die Frage nach einer Distro löst eigentlich immer endlose Debatten aus. Es gibt halt sehr sehr viele davon…

Die Fage nach einem Einsteigerlinux gab’s letztes Jahr auch schon mal:
Linux für Einsteiger

Vielleicht findest Du da ja noch die eine oder andere Anregung.

Ich bin vor Jahren der Empfehlungsecke aus dem Blog gefolgt und habe erst Linux Mint für den Einstieg gewählt, und bin dann später zu MX Linux gewechselt. Aktuell läuft bei mir MX-21.3 mit XFCE; Librewolf ist da bereits in der Paketverwaltung enthalten.

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Ich würde dir auch zu Fedora Workstation oder OpenSUSE Tumbleweed raten.

Fedora übernimmt im Allgemeinen neuere Technologien vor anderen Distributionen (z. B. Wayland oder PipeWire).

Bei Tumbleweed hast du die Möglichkeit, die /boot Partition gleich mit zu verschlüsseln, was diverse Angriffe auf den Kernel, den Bootloader und andere wichtige Dateien unterbindet.

Von Debian, Mint und Derviaten würde ich abraten, weil Distributionen mit eingefrorenem Veröffentlichungszyklus oft keine Paketversionen aktualisieren und bei Sicherheitsaktualisierungen in Verzug geraten.
Ein Auszug aus Madaidans Blog:

A myriad of common Linux distributions, including Debian, Ubuntu, RHEL/CentOS, among numerous others use what’s known as a „stable“ software release model. This involves freezing packages for a very long time and only ever backporting security fixes that have received a CVE. However, this approach misses the vast majority of security fixes. Most security fixes do not receive CVEs because either the developer simply doesn’t care or because it’s not obvious whether or not a bug is exploitable at first.

Von Arch würde ich einem Linux-Neuling ebenfalls abraten. Der (Haupt-)Grund ist, dass Arch eine DIY-Distribution ist, sprich man muss alles selbst mittels Full-Text-Adventure konfigurieren. Die Nachteile seiner Derviate hat @Chief1945 schon erläutert.

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Nicht der Weißheit letzter Schluss, irgendwem bestimmt auch wieder zu unvollständig, einseitig, „heimlich gesponsert“ oder was weiß ich noch, aber wer mit ein paar Grundbegriffen bzgl. Linux etwas anfangen kann, ein bisschen Zeit in Recherche investiert dem hilft vielleicht Distrochooser oder ähnliche Seiten weiter.

Was spricht dagegen einen USB-Stick randvoll mit allen möglichen Isos der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu packen (meine Empfehlung einer unkomplizierten Erstellung des USB-Sticks ist ventoy) und dann einfach testen, testen, testen …
Nach ein paar Neustarts bekommst du ein Gefühl ob es auf deiner Hardware von Anfang an „smooth“ läuft, wie viel ‚Kram‘ default installiert wird (darf man auch bei Linux von Bloatware reden :exploding_head:) und wie schnell du irgendwelche Einstellungen ändern kannst.
Wenn du neu in Linux einsteigst finde ich das persönlich wichtiger als die Frage ob der Kernel isoliert in einer VM über einen Proxy DNS-Anfragen per TOR quantenkryptografisch in einem nichtbinären Blob verschlüsseln kann … wenn du verstehst :wink:
Persönlich mag ich debian-basierten Distros den Vorzug geben ohne mich in den Reigen der Glaubenskrieger einreihen zu wollen.

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Bei mir ist Librewolf leider nicht im Repository von MX-Linux 21.3. :thinking:
Oder hat der Browser noch einen anderen Namen?

ich halte MX-Linux mit Cinnamon für anfängerfreundlich. Es kommt z.B. mit vier installierten Spielen, auch die anderen Kategorien sind wirklich nicht überladen.

Ich nehme auch nur Programme aus dem jeweiligen Paketmanager. Ein Appimage z.B. stell ich mir so ähnlich vor wie ein hochverarbeitetes Lebensmittel ohne Zutatenliste.

Ich werde bei MX informiert, wenn Updates zur Verfügung stehen und kann dann zu einem Zeitpunkt meiner Wahl updaten.

Ich kann mich nicht daran erinnern, eine entsprechende Paketquelle selber mal hinzutgefügt zu haben. Librewolf kann ich direkt in der MX-Pakeinstallation auswählen:

Desktop: Xfce
Distro: MX-21.3_x64 Wildflower

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Vielen Dank, ich hab wieder was gelernt.
Ich hab nur in der Synaptic-Paketverwaltung gesucht. Das enthält wahrscheinlich nur die Pakete, die Debian mitbringt. :roll_eyes:

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Die Paketquellen in der Liste sind externe, die von Dritten gehostet werden und damit nicht Bestandteil der Distribution. Das erwähne ich nur wegen dem Nicht-Smiley.
Es ist durchaus sinnvoll, die erst auf Wunsch des Anwenders einzubinden und nicht bereits im Standard. Je nach Sichtweise, kann man das auch als Vorteil sehen und bei mir hätte es -wenn- einen richtigen Smiley. Es zeigt, das der Distributor seinen Teil der Aufgaben verstanden hat :slight_smile:

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Ah, ich verstehe und ich sehe es auch als Vorteil, dass diese Aufteilung transparent wird.
Der „Nicht-Smiley“ :roll_eyes: bezog sich auch nicht auf das MX-Konzept sondern auf mein Nicht-Wissen. :grinning:

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Ich kann dir LMDE empfehlen. Bin selbst erst vor kurzem (wieder) auf Linux umgestiegen. Habe verschiedene Distros ausprobiert (Debian, PopOS, MXLinux) und kam mit LMDE am besten zurecht.
Als Desktop nutze ich Cinnamon, der lässt sich gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
LibreWolf findest du da in der Paketverwaltung, bin mir aber nicht sicher ob System oder Flatpack.

Vielleicht machst du es auch so wie einer der Vorschreiber empfohlen hat, bzw. wie ich es gemacht habe und testest ein paar Distros aus, ich denke du wirst schnell merken, womit du am besten klar kommst.

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1 Meine erste Distro war und ist Debian. Einfach, weil „anfängerfreundlich“ nicht gleichbedeuted mit mit lanfristig stabil ist, letzterer Aspekt aber am Ende dir Kopfschmerzen ersparen soll. Die Desktop Environment „Mate“ war für mich genauso selbsterklärend wie das übersichtlichste Windows, nämlich Windows XP.

Die leistungssparende Mate-Version enthält nur das Nötigste - sowie ich weiß, keine Spiele und nicht so viele Abhängigkeiten der Programme voneinander wie die ebenso leistungssparende XFCE-Version. Die KDE-Version kommt Windows am nächsten, war mir aber schon zu überladen. Das heißt, unterschiedliche Dektop Environments haben unterschiedlich viel installiert, aber generell ist es bei Debian nicht viel.

Es gibt enorm viele, gute Erklärvideos. Am Ende ist man froh, ein rudimentäres Verständnis für sein Linux-System zu haben. Hier ist die Installation erklärt.

Und hier kannst du die Desktop-Environment-Iso-Datei deiner Wahl auswählen und auf ein bootfähiges Medium wie einen USB-Stick schreiben.

2 Nein, Librewolf wird man hierüber einbinden müssen. Das ist nach meinem Wissen bei anderen Distros nicht anders.

3 Ja, die Distro-Paketmanager sind die sicherste und simpelste Methode. Flatpaks und Appimages konterkarieren die sichere „Ich installiere nur aus der hauseigenen Quelle“-Ansatz - du musst hierbei wissen, was du tust. Snaps entfernt sich von der Open Source Philosophie, AUR sind nur etwas für rollende Distros, nicht für stabile LTS Distros wie Debian - Letzere sind für Anfänger geeignet, rollende definitiv nicht.

4 Als Feature von Debian Mate enthält es keine automatischen Updates-Benachrichtigungen, ganz im Sinne von „Keinen Überflussen installieren“. Entweder du löst das über das Terminal mit „sudo apt update && sudo apt upgrade -y“ oder du installierst ein Paket nach (Paket=Programm kenne ich gerade nicht, weil ich den RSS von Debian einbinde und dadurch immer über Updates informierte bin).

Man kann es also selbst anstoßen oder bekommt mit dem richtigen Paket automatische Update-Benachrichtigungen. Der Zeitpunkt der Installation mit Root Rechten (also sudo-Befehl) obliegt aber dir - in Windows wird dein Wille übergangen.

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